Namen wie Teahupoo, One Eye, Cloudbreak, Jaws oder Manawa erzeugen bei Wave-Kitesurfern pure Gänsehaut und ein Leuchten in den Augen. Bei diesen Kitespots stockt einem der Atem. Größer, höher, steiler und schneller ist die Devise dieser sieben atemberaubenden Wellen-Kitespots. Es sind die radikalsten Wellen zum Kitesurfen auf diesem Planeten, die aufgrund ihrer Schwierigkeit jedoch nur den Wenigsten von uns vorbehalten sind. Also Luft anhalten, staunen und Experts only.
Fangen wir „klein“ an mit der kraftvollen und steilen Welle von Ponta Preta nahe der Touristenortschaft Santa Maria im Südwesten der kapverdischen Insel Sal. Die Welle gehört zu den schnellsten Wellen der Welt und kann bis zu sechs Meter hoch werden. Bei ablandigem Wind und wenig Wasser über dem Riff läuft diese Welle nur wenige Meter vor dem steinigen Ufer, so dass sie optimale Bedingungen für Zuschauer bietet. Am Ufer wurden von den Schaulustigen im Laufe der Zeit aus den herum liegenden Steinen kleine halbrunde Mauern mit Blick zur Welle gebaut, um die Action auf dem Wasser windgeschützt zu genießen.
Der Einstieg beim Restaurant ist zwar sandig aber aufgrund des explosiven Shorebreaks allein für sich schon eine Herausforderung. Gute Waverider können sich an diesem Spot vom Meer aus Stück für Stück an die Welle heran tasten und Big Wave Luft schnuppern. Doch wer von der Welle an das Ufer gespült wird, der kann den Wiederverkaufswert seines Materials deutlich nach untern korrigieren.
Der Kitespot Le Morne ist der Wolf im Schafspelz unter den radikalsten Wavespots der Welt. Der auf dem äußersten Zipfel im Südwesten von Mauritius liegende Kitespot ist bekannt für seine anfängerfreundlichen Bedingungen in der stehtiefen Lagune unterhalb des Mount Brabant und leicht zu Kiten. Doch weiter draußen am Außenriff geht es nicht mehr so anfängerfreundlich zu. Dort hält Le Morne gleich drei spektakuläre Wellen mit den klangvollen Namen Manawa, Chameaux und One Eye bereit, die es wahrlich in sich haben.
One Eye gehört zu den besten und schönsten Wellen der Welt, aber auch zu den Gefährlichsten. Denn ablandiger Wind, starke Strömungen und das knapp unter der Wasseroberfläche liegende messerscharfe Riff machen einen Fehler lebensbedrohlich. Die Welle One Eye ist eine extrem schnelle nach links hohlbrechende Welle, die bis zu fünf Meter hoch werden kann. Ihren Namen hat sie, weil man von hier aus direkt durch das Auge des Le Morne Brabant Berges schauen kann.
Der Strand von Platboom liegt nur anderthalb Kilometer nordwestlich des Kaps der guten Hoffnung, dem südwestlichsten Zipfel Südafrikas. Er ist für Wavekiter bei anrollendem Südwestswell mit Windbedingungen aus Nordosten die beste Adresse für die höchsten Wellen in der Kapregion. Sie erreichen hier und am etwas weiter südlichen Cape Point gerne Höhen von sieben Metern und der starke Wind am Kap der Stürme, wie das Kap der guten Hoffnungen auch genannt wird, befeuert euren Kite zu Höchstleistungen.
Im Winter rollen riesige Wellenberge über den großen und weiten Pazifik über tausenden von Kilometern bis sie ungehindert auf die Küsten der abgeschiedenen und mitten im Pazifik liegenden hawaiianischen Inseln treffen. An der Nordküste der Insel Maui werden die Wellen durch besondere Riff- und Felsenformationen noch einmal besonders verstärkt, so dass an einigen Tagen im Jahr zwischen Dezember und Februar Wellenberge von bis zu 20 Metern Höhe an den weltberühmten Big Wave Spot Jaws rein rollen und spektakuläre Wave-Kitebedingungen schaffen. Hier kitet jedoch nur die absolute Weltelite.
NAZARE´ (PORTUGAL)
Im 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lissabon liegenden portugiesischen Nazaré brechen im Winter regelmäßig die größten Wellen der Welt mit einer Höhe von bis zu 30 Metern. Grund hierfür ist der unmittelbar vor der Küste liegende 5000 Meter tiefe Nazaré Canyon, der den heran rollenden Winterswell zu solch extrem hohen Wellen auftürmt. Hier kiten nur absolute Profis um Rekorde.
Fernab im Südpazifik etwa 750 Meter vor der Südküste Tahitis in Französisch Polynesien liegt das Lineup des mittlerweile weltbekannten Wavespots Teahupoo. Diese kraftvolle und hohlbrechende Welle bricht über ein nur 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche liegendes Korallenriff. Das macht die Welle so besonders schön aber auch gefährlich.
Zu dieser abgelegenen Welle gelangen wohl die Wenigsten unter uns. Der Kitesurf-Wavespot Cloudbreak liegt mitten im Südpazifik in Fiji an einem unbewohnten Riff etwa drei Kilometer südlich der winzigen Resort-Insel Tavarua. Cloudbreak wird auch als böse bezeichnet, weil die einzelnen Sektionen unterschiedlich brechen und man die Welle, die bis zu acht Meter hoch werden kann und trotzdem perfekt hohl bricht, gut lesen muss, bevor man sie bezwingt.