Ilha do Guajiru Kitereisen Check – Kitesurfen in Brasilien
Ilha do Guajiru Kitesurfen – Brasilien zählt unter Europäern zu den angesagtesten Winterzielen zum Kitesurfen weltweit. Kitereisen in das Land des Karnevals, des Sambas, der Caipirinha und des stetigen Windes locken jedes Jahr tausende Kiter an.
Wenn es um Kitereisen nach Brasilien geht, ist Cumbuco im Osten der Ceara in aller Munde. Wer den Trubel eines Mainstream Spots braucht und mit den Kite Profis um den Platz in der Lagune kämpfen will, ist in Cumbuco absolut richtig am Platz. Doch für viele ist dies keine wünschenswerte Vorstellung ihres perfekten Kiteurlaubes. Wir sind deshalb weiter in den Norden der Ceara nach Ilha do Guajiru gereist und haben uns dort auf die Suche nach weniger überfüllten Kitespots gemacht.
Flug nach Brasilien
Zielflughafen für Kitereisen in diese Region von Brasilien ist Fortaleza. Flüge nach Brasilien werden durch die portugiesische Fluggesellschaft TAP Portugal über ihr Drehkreuz Lissabon fast täglich angeboten. Von Fortaleza aus geht es dann über Land zu den Kitespots, die entlang der Ostküste verteilt sind. Ilha do Guajiru befindet ca. 210 Kilometer nördlich von Fortaleza und besitzt eines der besten Flachwasser Reviere in Brasilien.
Optimale Reisezeit, Wind und Klima
An Brasiliens Küsten herrscht ein tropisch heißes Klima. Die Temperaturen liegen um die 30 Grad Celsius und schwanken im Jahr nur gering. Durch den Wind fühlen sie sich aber sehr angenehm an. Die Regenzeit im Norden von Brasilien dauert von Dezember bis Mai. In dieser Zeit schüttet es auch nachts 3 bis 6 Stunden. Die Wassertemperatur beträgt im Schnitt etwa 27 Grad Celsius.
Die beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Ilha do Guajiru ist von Mitte Juni bis Mitte Januar, dann wird in Brasilien der warme Dauerföhn eingeschaltet. In dieser Zeit bläst der Wind Tag und Nacht aus Süd-Ost bis Ost und trifft Sideshore bis Sideonshore auf die Strände von Ilha do Guajiru. Zudem gibt es jede Menge Lagunen zwischen Fortaleza, Cumbuco und Ilha do Guajiru, bei denen die Windrichtung keine Rolle spielt.
Je weiter nördlich ihr von Fortaleza kommt, je kräftiger und beständiger wird er. In den Monaten August bis Oktober ist der Wind dann am stärksten. In dieser Reisezeit solltet ihr auf keinen Fall vergessen, auch kleinere Kites in euer Kitegepäck zu packen. Wer jetzt denkt, bei so viel Wind ist Brasilien doch nicht das richtige Reiseziel für mich, für denjenigen haben wir eine gute Nachricht. Wind ist nämlich nicht gleich Wind. 25 Knoten in Brasilien kann man nicht gleichsetzen mit 25 Knoten in Deutschland. Durch die warme Luft ist die Dichte nicht so groß und drückt somit auch nicht so im Schirm.
Der megawarme Wind ermöglicht es euch, komplett ohne Neo zu verreisen. In Brasilien dient ein Shorty ausnahmslos dem Schutz der aufgescheuerten Haut durch das Trapez. Als Europäer ist man gewohnt, den Wind sofort zu nutzen, weil er morgen oder später vielleicht weg ist. In Brasilien braucht man sich darüber keine Gedanken machen. Man gestaltet seine Kite Session einfach nach Lust und Laune oder nach seiner Kraft und Kondition, denn der Wind ist immer da. Ihr werdet ihn lieben!
Reisen in Brasilien
Brasiliens Ausmaße sind gigantisch. Es gibt unzählige Spots zum Kitesurfen, die ihr von Fortaleza aus anlaufen könnt. Es ist allerdings kaum zu schaffen, alle auf einer einzigen Reise nach Brasilien zu besuchen. Nicht nur deshalb haben wir uns auf die Kitespots Ilha do Guajiru, Jericoacara und Paracouru beschränkt.
Erreicht werden die Spots hauptsächlich durch die Transfers, die die Pousadas und Kiteschulen organisieren. Diese lassen sich den Service aber meist auch relativ gut bezahlen. Wem eher ein kleineres Reisebudget vorschwebt, kann in Brasilien auch ganz bequem mit dem Bus an sein Ziel gelangen. Fretcar ist eine der Busgesellschaften, die das ermöglichen. Die klimatisierten Busse sind mit deutschen Standards zu vergleichen und wirklich angenehm zum Reisen. Man sollte aber doch ein bisschen Zeit mitbringen und keine Rekorde erwarten.
Entlegene Kitespots, abseits der Piste, werden in Brasilien traditionell mit kleinen Buggys angelaufen. Auch hier gibt es ein paar geschäftstüchtige Deutsche, die euch für einen recht guten Preis an paradiesische Orte bringen. Einfach mal reinklicken unter: brasil-taxi.com.
Der Kitespot Ilha do Guajiru
Ilha do Guajiru ist mit dem Auto von Fortaleza aus in 3 bis 4 Stunden zu erreichen. Eine Fahrt die sich trotzdem lohnt. Ilha do Guajiru besteht aus ein paar Pousadas, die an zwei Händen abzuzählen sind.
Die, bis zu einem Kilometer breite und traumhaft schöne, Lagune kann bei jedem Tidenstand befahren werden, während es immer noch ausreichend Platz auf dem Wasser für jeden gibt. Der Wind kommt in Ilha do Guajiru sideshore von rechts. Anfängern empfehlen wir ein paar Neoschuhe, da hier und da kleinere Steine und Muscheln in der Lagune liegen. Je nach Tidenstand ist von Flachwasser bis leichtem Kabbelwasser alles dabei. Auf das Meer gelangt man ganz einfach zu Fuß in zwei Minuten über die Sandbank oder per Downwinder in fünf Minuten zur Öffnung der Lagune.
Ein wirkliches Highlight und ein Must-Do auf jeder Kitereise nach Brasilien ist eine Downwinder Tour. Diese werden von 30minütigen- bis Ganztagestrips überall angeboten und es finden sich immer andere Kiter, die das gleiche Ziel haben. Nicht auf die Höhe zu achten und immer mit den Wellen spielen zu können, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Kleine Abstecher, in die zum Meer parallel verlaufenden Mangrovenflüsse, lassen das Herz auf einer solchen Tour definitiv höher schlagen.
Alternativen zum Kitesurfen in Ilha do Guajiru
Nicht nur beim Kitesurfen kommt ihr hier voll auf eure Kosten. Auch kulinarisch hat Ilha do Guajiru einiges zu bieten. Überall findet man frische Früchte, herzhaftes argentinisches Rindfleisch, leckere Meeresbewohner und viele einheimische Spezialitäten. Wer etwas Abwechslung zum Kitesurfen sucht und den Trubel liebt, sollte ins ca. 6 Kilometer entfernte Itarema fahren. Klar gibt es auch in Ilha do Guajiru ein paar nette und gemütliche Partys mit einem gewissen Eskalationsfaktor, aber auch nicht an jedem Abend und nicht immer mit der gleichen Intensität. In Itarema findet ihr neben vielen kleinen Läden, einer Bank, Restaurants und Bars, auch eine Großraumdiskothek.
Der Kitespot Jericoacoara
Jericoacoara sollte man gesehen haben. Die Stadt, die auf Sand erbaut wurde, liegt in Mitten einer gewaltigen Dünenlandschaft. Man erreicht sie nur mit dem Buggy oder einem 4×4, denn Busse fahren nur bis ins 80 Kilometer entfernte Prea. Ab hier geht das Abenteuer los.
Jericoacoara ist nicht nur als Kitespot, sondern auch unter Surfern und Wellenreitern sehr bekannt, die wie wir finden, hier mehr auf ihre kosten kommen. Die Lagune ist für das Kitesurfen etwas zu klein und auch eher im Besitz der Einheimischen. Auch das Meer ist kein optimaler Spielplatz zum Kiten. Der Wind weht in der Kite Area über Jericoacara kommend raus auf das Meer und dort, wo sich die Wellen sauber brechen und der Wind Sideshore bläst, ist das Kitesurfen nicht erlaubt.
Jericoacoara bietet aber jede Menge mehr außerhalb der Kitesurf Szene. Das Nachtleben ist legendär und von den unzähligen Läden über Buggy-Touren und Hängematten im Wasser ist hier so ziemlich alles im Angebot. Übernachtungsmöglichkeiten findet man in Jericoacoara von Luxus Pousadas bis hin zu Backpacker Hotels reichlich. Die Preise sind im Vergleich zu Ilha do Guajiru etwas angehoben, doch das Nötigste findet sich auch im Laden um die Ecke. Jericoacoara ist einfach ein Muss für jeden Brasilien Besucher, weil man sich Brasilien so vorstellt.
Der Kitespot Paracouru
Paracouru liegt etwa 90 Kilometer nördlich von Fortaleza und ca. 150 Kilometer südlich von Ilha do Guajiru. Der Kitespot befindet sich in einer leicht angedeuteten Bucht am Meer. Hinter dem vorgelagerten Riff bildet sich je nach Tidenstand ein schöner Flachwasserbereich zum Freestylen. Leider ist es nicht möglich, direkt am Spot zu übernachten. Es gibt aber eine sehr große Strandhütte mit einem Restaurant und einem Kiteshop, bei dem ihr euch auch Material leihen könnt. Unterkünfte findet man in Paracouru selbst. Die Stadt ist sehr gemütlich und hat einen schicken Markt, einen Hafen und ist allemal einen Abstecher wert.
Unterkunft im 7 Beaufort in Ilha do Guajiru
Während unserer gesamten Reisezeit in Brasilien haben wir uns ins 7 Beaufort in Ilha do Guajiru eingemietet. Die typisch brasilianische Pousada liegt direkt an der Wasserkante und ist komplett in deutscher Hand. Es herrscht eine sehr familiäre und chillige Atmosphäre im 7 Beaufort. Zur Pousada gehört ein sehr leckeres Restaurant und eine Bar, in der man sich am Abend auf ein Bier oder eine Caipirinha treffen kann. Das 7 Beaufort betreibt eine eigene Kitestation, an der ihr Material leihen und Privatunterricht nehmen könnt.
Das 7 Beaufort können wir definitiv weiterempfehlen. Der Wohlfühlfaktor ist hier garantiert. Mehr günstige Hotels und Unterkünfte in der Nähe der Kitespots und Jericoacoara findet ihr auf Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.
Unser Kitereisen Fazit
PROS
- Ständiger Wind, Flachwasser Lagunen, Vielfalt der Kitespots
KONTRAS
- weite Wege zu anderen Kitespots
Windsicherheit
Kitespots
Sehenswert
Preis / Leistung
ZUSAMMENFASSUNG
Brasilien gehört zu Recht zu den TOP Kitereisen Ziele weltweit. Die angenehmen Temperaturen, der ständige Wind und die Vielfalt der Kitespots lassen kaum Wünsche offen. Wem Cumbuco zu voll ist, der findet in Ilha do Guajiru perfekte Bedingungen zum Kitesurfen.