Nin und Zadar Kitereisen Check – Kitesurfen in Kroatien
Kroatien Kitesurfen – Für diesen Kitereisen Check sind wir zum Kitesurfen an die Adria gefahren und haben uns die Kitespots Nin – Sabunike und Zadar – Kolovar angeschaut.
Kroatien kennt fast jeder. Viele wurden schon in frühester Kindheit im viel zu überfüllten Auto, dicht gedrängt an die Geschwister, für den sommerlichen Familienurlaub an die Adria verfrachtet. Kitereisen ins Land der Krawatte, Cevapcicis, European Springbreaks und Zungenbrecher ohne Vokale haben aber auch für Kitesurfer viel zu bieten.
Kroatien war unter Seglern seit jeher ein bekanntes Revier und erfüllte stets die Kriterien eines Segelhotspots: Windig, klares Wasser und hunderte kleiner Inseln. Es verwundert daher nicht, dass Kitereisen nach Kroatien längst kein Geheimtipp mehr sind.
Die kroatische Küstenlinie lässt sich grob in zwei Bereiche unterteilen. Im Norden die Halbinsel Istrien und im Süden Dalmatien. Wichtig für Kitereisen nach Kroatien ist das in Dalmatien entlang der Küste verlaufende Velebit-Gebirge. Allgemein kann man sagen: Je südlicher ihr kommt, desto wärmer, mediterraner und windiger wird es in eurem Kiteurlaub.
Die windsichersten und besten Monate zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Kroatien sind von April bis September. Für die Suche nach Hotels und Unterkünften in der Nähe der Kitespots empfehlen wir Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.
Der Wind in Kroatien
Ganzjährig wechseln sich drei verschiedene Winde ab. Aus Ost, Nordost weht die Bura (auch Bora genannt), aus Süden der Jugo und aus Nordwest der Maestral (auch Mistral genannt). Im Jahresverlauf kommt die Bura am häufigsten vor, gefolgt vom Jugo, Schlusslicht ist der Mistral.
Die berüchtigte Bura bietet super Kitesurf Bedingungen. Dieser kalte Wind aus dem Landesinneren sorgt mehrere Tage lang für fetten Spaß auf dem Wasser und treibt jedem Kitesurfer ein Lächeln ins Gesicht. Vorsicht ist trotzdem geboten: Die Bura peitscht über das Velebit-Gebirge zum Meer hinunter und wird dabei verstärkt. Es wird nicht nur windig, sondern auch sehr böig.
Für den Stammtisch: Hausdächer werden aus diesem Grund in Dalmatien an die Häuser betoniert. Es kann bei Bura wirklich ordentlich krachen. Im Sommer weht die Bura in der Regel bei sonnigem Wetter. Dann ist der Rahmen zum Kitesurfen einfach traumhaft. Im Frühling und in den Herbstmonaten ändert sich bei Bura die Wetterlage. Nach sonnigen Tagen sinkt die Temperatur, es zieht grau zu und regnet auch gerne mal.
Der zweite aber ebenfalls kühle Wind ist der Maestral. Seinen Ursprung hat dieser große Tiefdruckwirbel über der italienischen Adria und trifft somit die Küste aus West, Nordwest. Er baut sich schnell auf und verschwindet dann auch genauso schnell, wie er gekommen ist. Trotzdem hat man zwei bis drei Tage Wind zum Kitesurfen. Im Sommer bringt er bei Temperaturen um 30 – 35 Grad eine gern gesehene Abkühlung. Im Vergleich zur Bura ist der Mistral nicht so stark und vor allem nicht so böig. Tendenziell wird der Mistral außerhalb des Sommers von schlechtem Wetter begleitet.
Der dritte Wind zum Kitesurfen heißt Jugo. Dieser Südwind aus Afrika hat einen langen Weg hinter sich und bringt warme Luft als Geschenk mit. Er ist der Konstanteste unter den drei Winden. Entlang der Küste weht der Jugo sideshore bis sideonshore und baut sich dabei langsamer auf als die Bura. Er weht nicht so stark wie Bura, ist aber teilweise so konstant.
Es gibt aber auch Kitespots, die ohne diese drei Winde funktionieren und hervorragend zum Kitesurfen eignen. Dann handelt es sich um sommerliche Thermikwinde wie zum Beispiel am goldenen Horn auf der Insel Brac – dort kann man im Sommer schon fast seine Uhr nach dem Wind stellen. Zur Mittagszeit tummeln sich dann zahlreiche Surfer und Kiter auf dem Wasser. Aber auch die Düseneffekte zwischen den Inseln schaffen im Sommer regelmäßig Bedingungen zum Kitesurfen. Ein dafür bekannter Surf- und Kitespot ist Viganj gegenüber der Insel Korcula.
Für Kitereisen nach Kroatien eignet sich besonders die Region Zadar. Um die Hafenstadt Zadar findet ihr zwei Kitespots. Der Spot Nin – Sabunike funktioniert bei Bura und Mistral besser, der Spot Zadar – Kolovar bei Jugo. Damit sind alle Windrichtungen abgedeckt und ihr könnt das Maximum auf dem Wasser herausholen.
Spots zum Kiten in Kroatien
Wir haben auf unserer Reise die besten Spots zum Kiten in Kroatien getestet. In unseren Spot-Checks findest Du weitere Infos zur Lage, besten Windrichtung, Unterkünften in der Nähe des Spots und vieles mehr.
In den windigen Monaten könnt ihr günstig zu Nebensaisonpreisen in zahlreichen privaten Unterkünften um den Spot herum wohnen. Es gibt sogar einen kleinen und gut versteckten Campingplatz mit Blick auf den Spot auf der Seite bei Sabunike.
Alles fürs tägliche Leben findet ihr in Nin und Umgebung in kleinen Läden, auf Märkten oder eben dem größeren Supermarkt. Abgesehen von ein paar Restaurants und Cafebars sucht man hier vergeblich ein Nachtleben. Dafür müsst ihr schon nach Zadar fahren. Die schöne Altstadt mit zahlreichen kleinen Gassen lädt zum Schlendern und Shopping ein. In den vielen Freiluftbars und Clubs könnt ihr die Nacht zum Tag machen. Besonders im Sommer ist hier viel los. In Zadar findet ihr auch den zweiten bekannten Spot der Region.
Der Kitespot Zadar – Kolovar
Ihr findet den Spot unter der Altstadt an einem keinen Strand beim bzw. hinter dem Hotel Kolovar. Einfach in Zadar das Krankenhaus ansteuern, am Haupteingang vorbei fahren, dann rechts den Schildern zum Hotel folgen und in die einzige Einbahnstraße fahren.
Der Spot ist gleich am Beginn dieser Einbahnstraße und nicht zu übersehen, bei Wind seht ihr bereits aus großer Entfernung die Kites in der Luft. Wenn ihr Glück habt, bekommt ihr direkt vor dem Spot an der Straße einen Parkplatz. Ansonsten beim Hotel parken. Am Spot selber könnt ihr euch das ganze Jahr über zwischen den Sessions an einer Strandbar wieder kräftigen. Davon abgesehen ist die Altstadt nur einige Meter entfernt, sodass ihr zwischen zwei Sessions auch einen Abstecher in eines der vielen kleinen Restaurants machen könnt.
Die Platzverhältnisse sind nicht nur im Vergleich zu Nin sehr begrenzt. Aufgebaut wird in einem sehr kleinen Bereich. Da viele Kiter auch bei Jugo am Spot Nin kiten, kommt man hier dann doch ganz gut zurecht. Der Jugo weht hier um einiges stärker und konstanter als in Nin, von der Charakteristik aber wie oben beschrieben. Er weht ungestört an der Küste vorbei und wird dabei gleichzeitig durch die gegenüberliegende Insel beschleunigt. Bei onshore bis sideshore Wind von rechts ist die Kulisse beim Kiten einzigartig: Ihr könnt an der Altstadt entlangkiten und habt einen tollen Blick auf Zadar. Ihr könnt problemlos bis zum sogenannten „Gruß der Sonne“ bzw. den Meeresorgeln kiten, es ist nicht zu überhören
Anfängern ist dieser Spot nicht zu empfehlen. Es gibt keinen wirklichen Stehbereich, die Platzverhältnisse sind begrenzt und man kann sich, wenn überhaupt, nur in die Altstadt retten. Im Grunde das komplette Gegenteil von Nin. Bei Mistral und erst Recht bei Bura ist von diesem Spot wirklich abzuraten – nicht nur Anfängern. Die Bura weht hier brachial und ablandig. Ihr könnt hier bei Problemen sehr schnell abtreiben.
Wir empfehlen, sich unbedingt einen Mietwagen zu besorgen. Nicht nur um zwischen den beiden Spots wechseln zu können. Es gibt an windlosen Tagen in der Region um Zadar viel zu entdecken. Zu empfehlen ist ein Tagesausflug (besser zwei Tage) auf die vorgelagerte Insel Dugi Otok mit einem Besuch des Salzsees. Wer SUPs mitbringt oder leiht kann von der Insel aus die Insellandschaft der Kornaten im Süden erkunden: Einfach die Schotterpiste auf der Ostseite der Insel bis zum südlichsten Punkt fahren und von dort aus mit dem SUP losstarten. Einfach genial zwischen den Inseln zu SUPn – gleich gegenüber des Startpunktes ist eine Insel mit einem guten Restaurant zum Einkehren nach einem genialen Tag auf dem Wasser.
Die Kornaten werden auch von Aussichtsbooten angesteuert, Abfahrt ist auch in Zadar. So ein Tagesausflug ist ebenfalls zu empfehlen. Auf den Booten wird während der Fahrt gegrillt bevor auf einer Insel zum Baden der Anker ins Wasser gelassen wird. Rafting im Landesinneren, Wandern und Klettern in der Paklenica-Schlucht oder Tiefseeangeln weit draußen, ihr könnt sportlich viel unternehmen. Wer aber nur ein paar Stunden unterwegs sein möchte kann auch einfach nur die vielen malerischen Städte am Meer entdecken und ein bisschen Kultur aufschnappen.
Unser Kitereisen Fazit
ZUSAMMENFASSUNG
Kroatien ist zwar kein reines Kiterevier, aber ein sehr schönes Kiterevier mit unterschiedlichen Spots für einen tollen Urlaub. Es lohnt sich auf jeden Fall seine Kites mit einzupacken. Speziell wenn man im Frühling oder Herbst in Kroatien unterwegs ist.