Mallorca Kitereisen Check – Kitesurfen auf den Balearen

·3. Juni 2021·Europa, Kitereisen, Mallorca, Spanien·11 min·

Mallorca Kitesurfen – Party, Strand und Sangira – Im Hochsommer ist des Deutschen fast liebste Urlaubsinsel eine wirkliche Alternative für einen Kiteurlaub innerhalb Europas. Unsere Kitereise zur Königin der Balearen führte uns  zum einen an den kleinen Kitespot Can Pastilla nahe der Partymeile der Playa de Palma und in den Norden, dem Epizentrum des Kitesurfens auf Mallorca, an die Strände von Pollenca, Alcudia und Son Serra de Marina.

Wind und Klima auf Mallorca

Beste Reisezeit zum Kitesurfen nach Mallorca

Die beste Reisezeit zum Kitesurfen und Kitereisen nach Mallorca ist von März bis September mit durchschnittlichen Winden von 25 bis 42 Prozent über 4 Beaufort. Die starke Thermik im Hochsommer verstärkt den Wind zusätzlich, sodass nahezu tägliches Kitesurfen möglich ist. Auch im Winter kann man auf Mallorca kiten. Allerdings seit ihr hier stark abhängig von den lokalen Herbststürmen.

Der thermische Wind auf Mallorca baut sich im Verlaufe der Nachmittagsstunden auf, sodass ihr grob drei Stunden zwischen 15:00 und 18:00 Uhr aufs Wasser könnt. Manchmal geht auch schon was um die Mittagszeit, also ab 13 Uhr. Orientiert euch immer an den Locals. Wenn diese sich vom Wasser machen, solltet ihr auch keine Zeit mehr verlieren, denn der Wind baut sich zum Abend hin sehr schnell wieder ab. Und niemand von euch will seinen Kite zwischen den Touristen vor dem Ballermann 6 landen. Wir waren in unserem 15 Tage Urlaub sechsmal auf dem Wasser, was wir völlig in Ordnung fanden, da Mallorca noch vieles mehr zu bieten hat.

Der Kitespot Can Pastilla

Entschieden haben wir uns für Can Pastilla, einem Ortsteil der Inselhauptstadt Palma de Mallorca. Er liegt auf der westlichen Seite der Bucht von Palma in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Die eigentliche Partyzone rundum den Ballermann 6 und El Arenal ist zwar nicht Teil von Can Pastilla, lässt sich aber bequem zu Fuß oder per Bus erreichen. Womit wir hinter “Möglichkeiten zum Feiern” bereits einen dicken Haken machen können. Fehlt noch das Kitesurfen. Statistisch gesehen, liegt die Windwahrscheinlichkeit zu unserer Reisezeit im Juli bei etwas über 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen europäischen Top Kitespots wie Tarifa oder Fuerteventura liegt Mallorca damit etwas darunter.

Kitesurfen ist in Can Pastilla eigentlich nur möglich, weil es hinter dem angrenzenden Yachthafen eine 120 mal 50 Meter kleine, ausgewiesene Fläche für die Wassersportler gibt. Den Rest der spanischen Landmasse teilen sich unzählige Touristen mit ihren Handtüchern und Sonnenliegen untereinander auf. Nicht nur deshalb halten wir den Spot für wenig anfängerfreundlich. Gerade das Starten und Landen kann für unerfahrene Kiter ziemlich tricky werden, kommt der sommerliche Südwest Wind doch direkt über die 3 Meter hohe Hafenmauer. Am Einstieg kommt der Wind sideshore von rechts. Aufgrund des Buchtenverlaufes hat man dann nach den ersten gefahrenen Metern auflandigen Wind.

Kitesurfer müssen auf dem Wasser einen Abstand von etwa 100 Metern zur Badezone halten, die durch gelbe Bojen gekennzeichnet ist. Stehen kann man nur im Eintiegsbereich des Kitespots. Wir empfehlen dort nicht zu kiten, da man den Badegästen schon sehr nahe kommt und ihnen die Gefahr eines unkontrollierten Kiteschirmes nicht bewusst ist. Aber man muss dort ja nicht kiten, denn die ganze Playa de Palma ist zum Kitesurfen freigegeben, sodass man sieben Kilometer bis zur Partyhochburg El Arenal durchziehen und vom Wasser aus das bunte Treiben an den Stränden genießen kann. Auf dem Meer laufen die Wellen sehr sauber und es ist wenig kabbelig.

Die Bucht von Pollenca

Die Badia de Pollenca, wie die Bucht von Pollenca im Norden Mallorcas landessprachlich korrekt heißt, ist eine große zum offenen Meer hin geschützte Bucht und damit ein beliebtes Wassersportrevier. Neben den zahlreichen Badetouristen, die sich auf den am nördlichen Ende der Bucht liegenden Ort Port de Pollenca und der dortigen Hotellerie konzentrieren, wird die Bucht von zahlreichen Booten genutzt. Diese stechen vom Hafen von Pollenca in Port de Pollenca aus in See. Aufgrund der guten thermischen Winde wird die Bucht auch von vielen Seglern, Windsurfern und Kitesurfern genutzt.

Die Spots für die Kitesurfer reihen sich wie eine Kette südlich des Verkehrskreisels, wo die Ma-2220 zur Küstenstraße wird, an dieser entlang bis zum südöstlichen Ende der Bucht auf. Hier stehen nur vereinzelte Gebäude und Hotels. Gekitet werden kann in der gesamten Bucht von Pollenca, trotzdem sind einzelne Kitespots auszumachen, die sich augenscheinlich anhand folgender Kriterien im Laufe der Zeit heraus kristallisiert haben: Platz zum Aufbauen von Kites, gute Einstiegsmöglichkeiten, Parkmöglichkeiten und teilweise das Vorhandensein einer stationären Kiteschule (ansässig in einem Gebäude auf der anderen Straßenseite). Eines sei für alle Kitespots in der Bucht von Pollenca vorweg gesagt: Safety first! Die Strandabschnitte sind schmal, die gut befahrene Küstenstraße liegt direkt dahinter und der Wind kommt auflandig, daher unbedingt zum Starten ins Wasser gehen.

Der Kitespot Club del Sol / Bucht von Pollenca

Der Kitespot Club del Sol ist der erste Kitespot in der Bucht von Pollenca und hat seinem Namen vom Hotel Club del Sol Resort & Spa, welches direkt vis-a-vie des Kitespots auf der anderen Straßenseite liegt. Dieser Kitespot liegt direkt 200 Meter hinter dem Verkehrskreisel, wo die Ma-2220 zur Küstenstraße wird und er ist damit der nördlichste Einstieg zum Kitesurfen in die weitläufige Bucht von Pollenca. Hier gibt es auch eine Kiteschule, die sich auf dem Gelände des Hotels befindet. Der Einstieg besteht aus Sand, im Wasser befinden sich rechtsseitig Steine/Felsen und der Platz zum Aufbau ist aufgrund des schmalen Strandes relativ knapp. Der Wind kommt hier auflandig. Auf dem Wasser habt ihr teilweise Flachwasserbedingungen, je weiter raus ihr kitet umso kabbeliger wird es. Der Stehbereich ist nicht sonderlich groß und misst etwa 20-30 Meter.

Der Kitespot Playa Can Cap de Bou / Bucht von Pollenca

Etwa 400 Meter südlich des Kitespot Club del Sol liegt der lebhafte Kitespot Playa Can Cap de Bou an einem Bunker. Hier schulen die meisten mobilen und zum Teil auch die stationären Kiteschulen. Da hier die meisten Parkmöglichkeiten direkt am Spot auf dem Seitenstreifen der Küstenstraße vorhanden sind, steuern dementsprechend viele Kitesurfer diesen Kitespot an. Beachtet beim Parken, dass ihr nicht den Radweg behindert, das wird von der Polizei nicht toleriert. Sollte der Seitenstreifen phasenweise zu eng sein, dann fahrt ein paar Meter weiter.

Vom Auto sind es nur wenige Schritte an den Strand, zum Teil müsst ihr nur über einen schmalen Steinwall gehen. Der Strandabschnitt besteht hier aus Sand, teilweise aus Kies/Steinen und Sträuchern mit Disteln und ist schmal. Aufgrund des auflandigen Windes bietet er jedoch ausreichend Platz zum Aufbauen sowie Starten und Landen eurer Kites. Gestartet werden sollte hier unbedingt im Wasser mit entsprechendem Sicherheitsabstand zur Straße, da die parkenden Autos und die dahinter verlaufende und gut befahrene Küstenstraße ein hohes Unfallrisiko darstellen.

Die Bedingungen im Wasser sind zwar nicht spiegelglatt, können aber durchaus als Flachwasser bezeichnet werden. Je windiger oder je weiter draußen ihr kitet desto kabbeliger wird die Wasseroberfläche. Im Wasser befinden sich vereinzelt Felsen/Steine im Einstieg, diese sind jedoch nur am Ufer und gut sichtbar. Der Untergrund des Meeres besteht aus feinstem Sand, der Stehbereich kann mit 20-30 Metern beziffert werden.

Der Kitespot Port Blue Can Cap de Bou / Bucht von Pollenca

Der Kitespot Port Blue liegt 700 Meter südlich des Kitespot Playa Cap Can de Bou am gleichnamigen Strandabschnitt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die großflächige Hotelanlage Portblue Club Pollentia Resort & Spa. Die Bedingungen sind identisch mit denen am Kitespot Playa Can Cap de Bou, wobei der Strand noch schmaler ist und es deutlich weniger Parkmöglichkeiten in der Nähe des Spots gibt, wobei der Spot nicht so stark frequentiert ist, wie sein beliebter nördlicher Nachbar.

Der Kitespot Sa Marina / Bucht von Pollenca

Etwa 800 Meter südlich vom Kitespot Port Blue befindet sich der Kitespot Sa Marina. Er ist der letzte Kitespot am südöstlichsten Ende der Bucht von Pollenca. Aufgrund eines kleinen Schlenkers des Straßenverlaufs liegt der Sandstrand von Sa Marina nicht direkt an der Straße, denn dazwischen existiert noch ein kleiner unter Naturschutz stehender Dünengürtel. Daher kann man hier direkt am Strand starten. Eine Kiteschule hat auf der anderen Straßenseite ihr kleines Ladengeschäft und schult vor Ort. Parkplätze sind hier direkt am Spot nicht allzu viele vorhanden.

Sa Marina ist der einzige Spot in der Bucht von Pollenca, der einen etwas größeren Stehbereich mit 50-60 Metern vorweisen kann. Der Wind kommt auch hier auflandig. Einziger Nachteil am Kitespot Sa Marina ist, wenn der Wind komplett aus Ost ohne nördlichen Anteil kommt, wird es aufgrund der vorgelagerten Halbinsel böig oder sogar windstill in Sa Marina. Dann muss man an die weiter nördlich liegenden Spots ausweichen. Auf dem Wasser habt ihr solide Flachwasserbedingungen, weiter draussen wird es zunehmend kabbeliger. Der Meeresuntergrund besteht aus feinstem Sand.

Der Kitespot Playa de Muro / Alcudia

Der Kitespot Playa de Muro liegt in der geschützten Bucht Badia de Alcudia. Er befindet sich in direkter Anlehnung südlich des Canals de Siurana. Hier ist ein Strandabschnitt linksseitig zwischen dem langen ins Meer verlaufenden Steinwall des Kanals und dem Grupotel Parc Natural & Spa für Kitesurfer von Sonnenliegen und Schirmen der Badetouristen zugunsten des Starten und Landen von Kites befreit worden. Eine Kiteschule befindet sich direkt vor Ort. Das Ambiente des Kitespots gleicht einer Postkarte, denn der Sand ist fein und herrlich weiß und das Wasser ist entsprechend türkis bzw. aquamarin.

Der Strand bietet viel Platz zum Aufbauen sowie Starten und Landen von Kites und es geht seicht ins Wasser. Der Stehbereich misst etwa 30-50 Meter, danach wird es tief. Beim Kiten muss man zu dem südlich angrenzenden Badebereich ausreichend Abstand halten, ansonsten kann man dann in der gesamten Bucht von Alcudia kiten. Im vorderen Bereich habt ihr gute Flachwasserbedingungen, die dann weiter draussen immer kabbeliger werden. Parken müsst ihr an der Hauptstraße, mit eurem Kitestuff sind es dann von dieser direkt am Kanal lang circa 250 Meter zum Spot.

Der Kitespot Borges / Son Serra de Marina

Unter dem Namen Borges kennt kaum jemand den Kitespot am östlichen Ortsrand des kleinen beschaulichen Örtchens mit dem klangvollen Namen Son Serra de Marina. Dabei liegen hier wohl die besten Voraussetzungen zum Kitesurfen im Norden Mallorcas vor. Der Sandstrand an der Flussmündung des Torrent de na Borges ist besonders breit und bietet damit viel Platz zum Kiteaufbau sowie Launch. Auch die Zahl der Badetouristen ist selbst in der Hochsaison sehr überschaubar. Dies hat damit zu tun, dass sich im kleinen schachbrettförmig angelegten Ort Son Serra keine größeren Hotels angesiedelt haben. Hier gibt es nur private Ferienhäuser oder kleinere Pensionen.

Der Kitespot Borges liegt am östlichen Ende  der Bucht von Alcudia und ist nach 30 Autominuten von der Bucht de Pollenca und in 15 Autominuten von Alcudia zu erreichen. Die nächste größere Touristenhochburg ist das 10 Kilometer nordwestlich gelegene Can Picafort. Im Wasser gibt es nur einen kleinen Stehbereich von ein paar Metern, dann wird es tief. Bei normalem thermischen Wind trefft ihr hier auf moderate Bedingungungen mit Kabbelwasser und kleinen Wellen, zwischen welchen ihr auch teils Flachwasserabschnitte vorfinden könnt. Bei starken Winden aus Nordwest bis Nordost verwandelt sich Borges ein einen Wavekitespot mit bis zu zweieinhalb Meter hohen Wellen.

Unser Kitereisen Fazit

Kitereisen und Kitesurfen Check Review

PROS

  • kurze Anreise, 1a Nightlife, Platz auf dem Wasser

KONTRAS

  • extrem touristisch
43

Windsicherheit

52

Kitespots

78

Sehenswert

93

Preis / Leistung

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