Mauritius Kitereisen Check – Kitesurfen im Paradies Le Morne
Mauritius Kitesurfen – Die vulkanische Tropeninsel östlich von Madagaskar zählt zu den schönsten und angesagtesten Spots zum Kitesurfen und Kitereisen dieser Welt.
Türkisfarbene Lagunen, perfekte Wellen und Windstatistiken von über 85% schaffen eine ideale Plattform für einen unvergesslichen Kiteurlaub. Deshalb war es lediglich eine Frage der Zeit, bis auch wir an Mauritius Küste vor Anker gingen.
Mauritius erreicht man ganz bequem mit der deutschen Fluggesellschaft Condor. Der Flug kostet in der Nebensaison ab Frankfurt etwa 700 Euro. In der Ferienzeit steigt der Flugpreis dann auf bis zu 1300 EUR. Das Kitegepäck schlägt bei Condor mit 75 Euro je Strecke zu buche. Wir landeten Sonntagmorgen gegen 8 Uhr am internationalen Flughafen Plaisance. Uns fiel sofort auf, dass die Mauritier wohl ein sehr sportliches Völkchen sein müssen. Alle Menschen, ob groß oder klein, dick oder dünn, jung oder alt, ja ganze Familien joggten zusammen die Straße entlang. Auch der Taxifahrer erzählte uns, dass er schon mit seiner Tochter vor der Arbeit laufen war. Ein toller Anblick und eine wirklich schöne Begrüßung.
Für die Suche nach Hotels und Unterkünften in der Nähe der Kitespots empfehlen wir Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.
Kitereisen zu türkisen Lagunen
Mauritius gehört mit den Nachbarinseln La Reunion und Rodrigues zur Inselgruppe der Maskarenen. Sie ist fast komplett von vorgelagerten Korallenriffen umgeben. Durch diese Riffe entstehen riesige türkisfarbene und spiegelglatte Lagunen zum Freeriden und Freestylen. Am Riff selber türmen sich mächtige Wellen auf, wie die berühmtberüchtigten One-Eye, Manawa oder Chameau. Sie sind u.a. der Grund, dass Mauritius regelmäßig die internationalen Top Kitesurfing Teams zu Foto- und Videoshoots anzieht. 2011 und 2012 war Mauritius Austragungsort der KSP-World Tour.
Die beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Mauritius ist im tropischen Winter von April bis Oktober, wenn der Passat am stärksten ist. Aber auch in den restlichen Monaten findet man auf Mauritius top Windbedingungen vor. Unser erster Trip ging an den wohl berühmtesten Spot der Insel, nach Le Morne. Der Weg an den südlichen Zipfel Mauritius sorgte kurzfristig für eine kleine Desorientierung, denn als wir an allen Hotels des Örtchens vorbei gefahren waren, endete die Straße abrupt.
Es schloss sich eine staubige Schlaglochpiste an, an deren Ende, wie aus dem nichts, ein großer Parkplatz erschien. Dieser war übersäht mit Teamfahrzeugen, Testivalständen, Fahnen vieler renommierter Hersteller und Imbissbuden. Obwohl uns der Mainstream am Spot bekannt war, waren wir ein wenig überrascht, wie viele Kiter sich dann tatsächlich auf dem Wasser tummelten.
Der Kitespot Le Morne
Dieses ist sicher dem Umstand geschuldet, dass Le Morne zu den weltweit besten Kitespots zum Kitesurfen zählt. Die eingeschlossene Lagune bietet ein sehr großes Flachwasser- und Stehrevier, das für Anfänger und Fortgeschrittene optimal geeignet ist. Der mächtige, grüne Berg Mount Brabant verstärkt den Wind nicht nur um 10 Knoten, er sorgt auch für eine atemberaubende Kulisse am Kitespot. Außerhalb des Riffes befinden sich die zwei Wellenreviere Manawa und One Eye. Allerdings sollten sich gerade nach One Eye aufgrund der extremen Strömung und der starken Winde nur „echte“ Profis wagen.
Da es auf Mauritius noch ein paar Geheimtipps geben sollte, beließen wir es bei einer Soul Session in Le Morne und setzten Kurs auf die gegenüberliegende Seite der Insel, in Richtung der Blue Bay. Von Le Morne fuhren wir mit dem Auto in die Bucht nahe der Stadt Mahebourg. Man muss unbedingt noch ein Wort zum Autofahren auf Mauritius verlieren. Derweilen kann es auf den Straßen zu langatmigen Staus kommen. Man sagte uns, dass man nicht während der Rush-Hour durch die Städte fahren sollte. Dumm nur, dass diese gefühlt täglich von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends andauerte.
Mauritius hat das Image einer Badeinsel schlechthin. Doch das Land bietet weit mehr als nur Traumstrände, wenn man nur genau hinschaut. Auf dem Weg zur Blue Bay hielten wir an der Bucht von Le Gris Gris, an der übrigens das Baden aufgrund der Unterströmung lebensgefährlich und somit verboten ist. Spontan bogen wir an einem kleinen Holzschild mit der Aufschrift „Rochester Falls“ ab. Nach etwa 3 km gelangten wir auf einen kleinen Platz. Man konnte dort schon deutlich das Plätschern eines Wasserfalles vernehmen. Als wir ausstiegen kam ein Mann auf uns zu, der sich offensichtlich als Fremdenführer anbieten wollte. Und obwohl wir uns nicht richtig vorstellen konnten, was er uns groß an diesem kleinen Wasserfall zeigen wollte, nahmen wir sein Angebot spontan an.
Es war von Anfang an eine tolle Entscheidung. Er brach Zuckerrohr auf und ließ uns den Juice aus gerollten Blättern trinken, zeigte uns riesige Spinnen, die er mit Blättern fütterte, zeigte uns Mango-, Papaya- und Bananenbäume, demonstrierte uns den Lotuseffekt an einer speziellen Pflanze, zeigte uns kleine Frösche, neonblau-grün-rote Salamander und eine Pflanze, die sich bei Berührung Blatt für Blatt zusammen zog. Ein kleiner, auf den ersten Blick recht unspektakulärer Wasserfall wurde für uns durch diesen sehr freundlichen und selbst ernannten Fremdenführer zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Der Kitespot Pointe d´Esny
Auf halber Strecke zwischen der Blue Bay und der Stadt Mahebourg befindet sich der Kitespot Pointe d´Esny. Obwohl er aufgrund der vielen privaten Strandhäuser nur sehr schwer zugänglich ist, gehörte er für uns zu einem der besten Kitespots auf Mauritius. Wer sich das Suchen ersparen will, für den haben wir hier eine kleine Wegbeschreibung. Haltet einfach nach einer gelbgestrichenen Mauer Ausschau. Hinter dieser Mauer führt ein schmaler Weg geradewegs an den Strand. Am Strand geht ihr dann nach links und nach etwa 150 Metern trefft ihr auf die kleine Kitestation Bluekiteclub von Pascal.
Die Lagune vor der Station hat einen etwa 30 Meter breiten Stehbereich. Zwar ist das Wasser etwas kabbelig, dafür entschädigt eine traumhafte Kulisse mit Ausblick auf die Ile aux Aigrettes und den grün bewachsenen Bergen des Hinterlandes von Mahebourg und bietet beste Voraussetzungen zum Kitesurfen lernen. Bei Ebbe vergrößert sich der Stehbereich etwas, bei Flut fällt er entsprechend kleiner aus. Im Wasser liegen nur wenige Korallenstücke und Steine. Seeigel haben wir dort keine gesehen, so dass der Spot eigentlich als ,,sandy“ bezeichnet werden kann. Der Wind kam schräg sideonshore von links.
Am „Pointe d’Esny“ befinden sich ausschließlich private Unterkünfte. Auf Booking.com findet Ihr eine umfangreiche Auswahl an Gästehäusern, Apartments, Bungalows und sogar Villen. Allesamt direkt von den Eigentümern, welche sich sehr herzlich um ihre Gäste kümmern, und überwiegend direkt am Wasser gelegen bzw. mit direktem Strandzugang und Equipmentlagerung direkt am Spot. Dies ist sehr praktisch, da der „Geheimtipp-Strand“ über wenig bis keine Parkmöglichkeiten verfügt.
Auch als Startpunkt für Tagesausflüge zu anderen Kitespots, vorgelagerten Inseln und Naturattraktionen ist Pointe d‘ Esny ideal gelegen. Le Morne erreicht ihr in 45 Minuten Fahrzeit. Die Teeplantagen und Naturparks, die Nationalparks mit Wasserfällen, Kraterseen und noch unberührtem Regenwald, kann man nach bereits 25 Minuten erkunden. Günstige Mietwagen (auch Pick-Ups und Minivans fürs Equipment) findet ihr unter www.MauritiusMietwagen.de. Etwas abseits der Touristenpfade und der großen Hotelkomplexe kann man Mauritius direkt erleben und unterstützt auch noch die einheimische Wirtschaft (Besitzer, Zimmermädchen, Köche, Fischer, Gärtner, Bootsführer, Taxifahrer etc. etc.).
Kitesurfen in Bel Ombre
Zum Schluss möchten wir den fast unbekannten Traumspot „Bel Ombre“ vorstellen. Er liegt etwa 30 Minuten südwestlich von Pointe d’Esny Richtung Le Morne. Der Strand von Bel Ombre gilt als einer der schönsten von ganz Mauritius und ist immer noch ein Geheimtip unter Kitesurfern. Die Lagune ist riesig, der Wind side-onshore und man ist nur einer von wenigen Kitesurfern auf dem Wasser. Weiter draußen befindet sich das Riff, auch hier findet man exzellente Wellen zum Kiten. Der Kitespot ist auch bekannt für die Ostwindtage! Die Windbedingungen sind vergleichbar mit Le Morne. Von November bis Februar wird der Wind durch eine Thermik leicht verstärkt.
Im C Beach Club in Bel Ombre befindet sich das Kitesurf Center Kiteglobing. Das VDWS zertifizierte Center hat das ganze Jahr durchgehend geöffnet und ist ausgestattet mit North Kiteboarding Equipment. Swimmingpool, Sonnenliegen, Süßwasserdusche, W-Lan, Restaurant & Bar befinden sich direkt am Spot. Neben den Kitekursen könnt ihr dort Material mieten, einlagern oder Downwinder buchen. Außerdem gibt es einen Rescue Service.
Vorallem bei Nordwinden empfehlen wir euch auch mal in den Norden des Landes zu fahren. An fast jedem Strandabschnitt kann man dort oben kiten. Empfohlen wurde uns die Station Kite@North von Nico Falcou in Grand Gaube. Mauritius ist wahrlich ein Paradies. Umso schwerer fiel uns der Abschied. Doch nach zwei Wochen hieß es wieder Anker lichten mit Kurs auf Deutschland.
Unser Kitereisen Fazit
PROS
- besten Wavespots weltweit, traumhaft schöne Insel
KONTRAS
- teuer, viel Verkehr
Windsicherheit
Kitespots
Sehenswert
Preis / Leistung
ZUSAMMENFASSUNG
Ohne Zweifel gehört Mauritius zu den Top Adressen in Sachen Kitesurfen und Kitereisen. Die Insel ist traumhaft schön und spielt mit ihren atemberaubenden Wasserfarben. Doch das Paradies hat seinen Preis und auch der hier und da auftretende Verkehr können das Free Life Feeling hin und wieder trüben.