Paje Kitereisen Check – Kitesurfen in Tansania

·14. Dezember 2010·Afrika, Kitereisen, Tansania·6 min·

Sansibar Kitesurfen – Wie so viele Kitespots auf dieser Erde ist auch Sansibar leider kein Geheimtipp mehr. Doch gerade wegen der einzigartigen Lagunen, den wunderschönen Palmenstränden und den perfekten Sideshore Winden ist Sansibar immer noch ein ausgesprochen lohnenswertes Ziel für Kitereisen nach Afrika.

Beste Reisezeit zum Kitesurfen auf Sansibar

Anreise nach Sansibar

Wer sich in eine Maschine von Ethiopian Airlines  traut, ist mit einem Flugpreis von etwa 700,- EUR dabei. Doch keine Angst, Ethiopian Airlines ist bereits mehrfach zur besten Fluggesellschaft Afrikas gewählt worden.

Zudem sind die Freigepäckgrenzen höher als bei anderen Fluglinien, was die Mitnahme der eigenen Kitesurf Ausrüstung etwas kostengünstiger gestaltet. Die Flugzeit von 14 Stunden ab Frankfurt mit Zwischenstopps in Addis Abeda/ Äthiopien und Dar Es Salam/ Tansania zum Kisauni Airport Zanzibar liegt dazu noch völlig im Rahmen.

Gruppe - Kitesurfen auf Zanzibar

Paje ist ein kleines Dorf zwischen Jambiani und Bwejuu auf der Insel Sansibar. Es befindet sich im Südosten der Insel und ist etwa 40 km vom Kisauni Airport Sansibar entfernt. Die Fahrt vom Flughafen nach Paje mit dem Hotelbus dauert etwa 45 Minuten. Der kleine Ort liegt an einer atemberaubenden türkisblauen Lagune. Sie hat Paje mittlerweile wohl zum bekanntesten Kitesurf Spot auf Sansibar gemacht und ist eine der schönsten Flachwasserlagunen der Welt.

Kitereisen Spotguide Paje

Der Surfspot ist gezeitenabhängig. Bei Ebbe muss man schon einmal 200 Meter oder mehr mit dem Kite zu Fuß zurücklegen. Bei Flut kann sich der Stehbereich auf 10 bis 20 Meter verkleinern. Dafür hat man an manchen Tagen ein paar nette kleine Wellen, die sich hervorragend für Kiter eignen, die sich noch nicht, in die bis zu drei Meter hohen Wellen des Außenriffs werfen wollen. Die absolut perfekten Kitesurf Bedingungen hat man bei auf- und ablaufendem Wasser. Das Platzangebot in der Lagune aber auch der Stehbereich von knöchel- über knie- bis hin zu hüfttiefem Wasser ist riesig. Auch der tiefe Strand bietet genug Platz, um gefahrlos starten und landen zu können.

Maik - Kitesurfen auf Sansibar

Beste Reisezeit zum Kitesurfen auf Sansibar

Sansibar liegt auf der Südhalbkugel der Erde, was unseren Winter zu ihrem Sommer macht. Im Dezember ist es durchschnittlich 29 bis 32 Grad warm. Aber auch im Juli liegen die durchschnittlichen Temperaturen nur geringfügig unter denen des Sommers, aufgrund der Nähe zum Äquator. Mehr als eine Boardshorts braucht man also zum Kiten nicht einpacken.

Auf Sansibar wehen zwei verschiedene Winde. Von April bis Dezember weht der moderate Kuzi aus südöstlicher Richtung und von Dezember bis April der Kazi Kazi aus dem Norden. Den besten Wind zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Sansibar hat man von Juni bis September und von Dezember bis Februar. Morgens baut sich der Wind langsam auf, bis er dann am Abend seine ganze Kraft entwickelt hat. Bei Ebbe ist der Wind in der Regel deutlich schwächer.

Kite - Kitesurfen auf Sansibar

Kiteschulen

In Paje gibt es ein paar kleine Kitesurf Schulen, etwa das Airbones Kite Centre. Die Betreiber sind sehr hilfsbereit und haben auch das ein oder andere Ersatzteil für deinen Kite oder dein Kiteboard auf Lager. Alle bieten je nach Nachfrage für etwa 15 bis 20 US Dollar Downwinder mit Transfer an. Wer im Kitesurf Kurs lieber in deutscher Sprache unterrichtet werden will, ist in der Kiteschule des Deutsch-Kenianers, die sich zwischen Paje und Bwejuu befindet, gut aufgehoben.

Kind am Strand - Kitesurfen auf Sansibar

Lastenträger - Kitesurfen auf Sansibar

Gefahren beim Kitesurfen

Viele Einheimische auf Sansibar leben von ihren Seegrasplantagen in den Lagunen. Dazu spießen sie spitze Holzstäbe in den Meeresboden, an denen sich das Seegras sammelt. Es wird dann geerntet und verkauft. Auch in Paje gibt es diese Seegrasplantagen, was das Kitesurfen gefährlich machen kann. Die Plantagen sind 150 – 250 Meter vom Strand entfernt angelegt und verlaufen parallel zum Ufer.

Bei Flut sind sie bis zu fünf Meter unter Wasser und stören beim Kitesurfen eigentlich nicht. Bei Ebbe sollte man achtsam sein und die kleinen Lücken zwischen den einzelnen Plantagen nutzen, um dahinter zu fahren. Wer sich weiter heraustraut, sollte auf die Seeigel im Wasser achten. Die Stacheln der kleinen Meeresbewohner bohren sich gerne mal in den Fuß, brechen ab und hinterlassen im ungünstigen Fall unangenehme Entzündungen.

Unterkunft auf Sansibar

Gewohnt haben wir in einem Eco Bungalow des Cristal Resort. Die Holzbungalows stehen auf Stelzen. Die Ausstattung war einfach, aber die kleine Terrasse, der Meerblick und die 25 Meter zum Wasser vermitteln ein authentisches „Robinson Crusoe“ Feeling. Derzeit liegen die Rates bei 75 US Dollar pro Nacht. Dafür ist Frühstück und WLAN inklusive.

Essen kann man überall in Hotels und Pensionen am Strand von Paje. Die Preise sind recht moderat mit 4 bis 8 Euro für eine Pizza oder 6 bis 12 Euro für ein Fleischgericht. Für Kitesurfer, die sich lieber selbst versorgen wollen, gibt es auch einen Supermarkt, der etwa 700 Meter entfernt ist. Gerade die Kosten vor Ort sind natürlich sehr individuell. Wir waren 4 Wochen auf Sansibar und hatten etwa Ausgaben von gut 2000 EUR pro Person inklusive Flug und Unterkunt, Essen und Getränke.

Frau im Wasser - Kitesurfen auf Sansibar

Noch ein Tipp zum Geldsparen. Wer eine Pause vom Kitesurfen braucht und sich ein wenig die Insel anschauen möchte, sollte sich nicht unbedingt in ein Taxi setzen. Eine Fahrt in die Hauptstadt Stone Town kostet hin und zurück bis zu sagenhaften 100 US Dollar. Günstiger sind da die einheimischen Dalla Dalla, ein öffentliches Kleinbus, der zwar unregelmäßig verkehrt, aber dort hält, wo man winkt. Je nach Strecke kosten sie etwa einen US Dollar.

Flautenprogramm

Wenn der Wind einmal schwächelt sollte man sich die Ursprünglichkeit dieser afrikanischen Insel nicht entgehen lassen. Man kann mit geliehenen Mountainbikes eine Fahrradtour direkt am Strand an dem etwas festeren Untergrund an der Wasserkante machen, haben wir von Paje über Bwejuu, Dongwe, Pingwe bis an den naturbelassenen und eindrucksvollen Strand der Chwaka Bay in Michamvi Kae. Abenteuer Pur! Und immer wieder trifft man auf kleine, sehr ursprüngliche Dörfer aus Lehmhütten mit freundlichen und neugierigen Menschen.

Bei absoluter Ebbe ist auch eine sogenannte Wattwanderung in Paje ein tolles Highlight einer Sansibar Reise, denn nicht wie an der deutschen Nordsee, läuft man auf braunem Wattboden sondern auf schneeweißen Meeresboden.

Ebenfalls empfehenswert ist ein Abstecher in die Atstadt von Stone Town oder auf den hiesigen Markt.

Last but not least kann man bei einem Ausflug in den Jozani Forest National Park, der sich in der Mitte Sansibars erstreckt, einige wilde Tiere Sansibars, vorallem den roten Stummelaffen beobachten.

Unser Kitereisen Check

Kitereisen und Kitesurfen Check Review

PROS

  • stehtiefe Flachwasserlagunen, ursprünglich, wenig Tourismus

KONTRAS

  • Seeigel & Seegrasplantagen, Flautenalternativen
72

Windsicherheit

82

Kitespots

63

Sehenswert

62

Preis / Leistung

ZUSAMMENFASSUNG

Der Surfspot Paje auf Sansibar ist für Kitesurf Anfänger absolut geeignet. Aber auch Aufsteiger und Experten finden hier perfekte Kitesurf Bedingungen vor. Sansibar ist ein Traum für jeden Kitesurfer, nicht nur wegen des einzigartigen Farbenspieles der Lagune sondern für den endlosen Platz in der vielerorts stehtiefen Lagune.



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