Neukaledonien Kitereisen Check – Kitesurfen in der Südsee

·30. September 2015·Kitereisen, Neukaledonien, Ozeanien·10 min·

Neukaledonien Kitesurfen – Schon lange hatten wir unseren Blick auf das Inselreich Neukaledonien am Rande der westlichen Südsee gerichtet. Nach langen Planungen war es im November dann endlich soweit. Mit diesem Kitereisen Check möchten wir euch dieses landschaftliche Juwel vor den Toren Australiens vorstellen.

Neukaledonien liegt etwa 1.500 Kilometer östlich vom australischen Kontinent entfernt und umfasst im Wesentlichen die mit Abstand größte Insel Grand Terre, sowie die Belep Inseln, Ile de Pins und die Loyalitätsinseln. Das Archipel erstreckt sich auf einer Länge von über 500 Kilometern und wird vom zweitgrößten Barriereriff der Welt umschlossen.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Anreise und Flug nach Neukaledonien

Wer an den Kitespots der melanesischen Pazifikinsel kitesurfen will, kommt um eine Nettoflugzeit von 20 Stunden leider nicht herum. Wir sind ab Hamburg über Helsinki und Tokio nach Noumea, der Hauptstadt von Neukaledonien auf Grand Terre, gereist. Der Flug mit Finnair hat sehr gute Umsteigeverbindungen von 1:50 Stunde in Helsinki und 3:30 Stunden in Tokio und kostet rund 1.450 Euro.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Im Flugpreis enthalten sind zwei Gepäckstücke mit je 23 Kilogramm, so dass das Kitegepäck gratis mitfliegt. Die Gesamtreisezeit nach Neukaledonien ab Hamburg, einschließlich eines einstündigen Transfers vom Flughafen La Tontouta, nach Noumea betrug 29 Stunden. Nicht mal eben so, dennoch für einen Trip deutlich weiter als Australien noch passabel.

Beste Reisezeit zum Kitesurfen in Neukaledonien

Neukaledoniens Klima ist subtropisch. Von Dezember bis März liegen die Temperaturen bei 25 bis 27 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch und es treten fast täglich kurze aber heftige Schauer auf. Von April bis November ist es mit 20 bis 22 Grad Celsius deutlich kühler, dafür regnet es nur selten.

Beste Reisezeit zum Kitesurfen in Neukaledonien

Während unseres Aufenthaltes im November lagen die Tagestemperaturen bei etwa 25 Grad Celsius und die Wassertemperatur bei 22 Grad, so dass wir zum Kiten lediglich eine Boardshorts benötigten. Gegen Abend kühlt es sich regelmäßig ab. Ein Shorty war dann wirklich schon nützlich. Wer abends noch über die Promenade schlendern will oder sich zum Essen nach draußen setzen möchte, sollte ruhig einen dünnen Sweater mit im Gepäck haben.

Die sicherste Windsaison zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Neukaledonien beginnt im Oktober und endet im März.  Die vorherrschenden Passatwinde kommen aus östlichen bis südöstlichen Richtungen und erreichen in dieser Zeit Geschwindigkeiten von 20 bis 25 Knoten. Der Wind baut sich im Laufe des Tages immer stärker auf und hat seinen Höhepunkt gegen Abend. In der Trockenzeit von April bis Oktober ist der Wind spürbar unzuverlässiger und schwächer. Die kitebaren Tage in Neukaledonien sind dann stark begrenzt.

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Zur Windvorhersage sei nur noch gesagt, dass für Noumea bei Windfinder über unseren gesamten Aufenthalt nie mehr als 11 Knoten vorausgesagt waren. Tatsächlich herrschte täglich 9er Wind mit bis zu 30 Knoten. Hier also nicht durch die Windfindervoraussagen abschrecken lassen.

Der Kitespot Le Meridien

Der Hauptspot zum Kitesurfen in Neukaledonien liegt direkt am Le Meridien Hotel in Noumea auf einer langgezogenen Landzunge. Der Kitespot war in der Vergangenheit Austragungsort des PKRA Kitesurf Worldcups Neukaledonien. Dennoch bietet er nicht gerade viel Platz zum Kiten. Die Aufbauzone ist mit zwei bis drei Leinenlängen stark begrenzt und auf dem Wasser wird die Kitezone zum Hotel durch einen Steinwall und Bojen vom Schwimmerbereich abgetrennt.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Hinter der Landzunge drückt der hier ablandig wehende Wind das türkisblaue Wasser spiegelglatt. Freestyler finden dort ideale Bedingungen zum Kitesurfen. Bei mehr als vier bis sechs Kitern ist aber Schluss. Dann wird es viel zu eng. Das offene Meer linksseitig bietet da eine wesentlich größere Spielwiese. Dafür gibt es je nach Tidenstand kaum bis keinen Stehbereich mehr und das Wasser ist teilweise ziemlich kabbelig. Hinzu kommen Steine und Riffköpfe.

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Tipp: Morgens und mittags sind die meisten Locals noch auf der Arbeit, so dass man den Spot dann auch für sich alleine haben kann. Gegen Abend wird er in der Regel gerappelt voll und die Tricks werden in dem Glattwasserbereich vor dem Strand wie am Fließband abgespult. Die Kiter kommen dabei, wie bei einer Einflugschneise auf den Strand zu gefahren, machen ihren Trick und kiten dann wieder raus aufs Meer, um dem Nächsten für seinen Trick Platz zu machen.

Der Kitespot Ilot Maitre

Das begrenzte Platzangebot in Bezug auf das Flachwasser ist auch der Grund, warum viele Kiter auf die nur zwei Kilometer vor Noumea liegende Insel Ilot Maitre ausweichen. Den Shuttle zur Insel kann man über die Kiteschule am Le Meridien buchen oder privat mit dem Wassertaxi für umgerechnet etwa 23 Euro für die Hin- und Rückfahrt organisieren. Das auffällig gelbe Wassertaxi legt in Höhe des Hilton Hotels ab.

Der Kitespot Aquareve

Wem Le Meridien zum Kitesurfen zu eng wird und wer keine Lust auf einen Transfer zur Ilot Maitre hat, der wechselt einfach in die nächste Bucht. In Luv vom Le Meridien liegt in ca. 300 Metern der Kitespot Aquareve. Das Meer ist hier zwar kabbelig und mit viel Seegras, Korallen und Steinen versetzt, aber es ist bei Flut tief genug zum Kiten und man hat vor allem unendlich viel Platz auf dem Wasser und viel Wind.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

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Lediglich beim Aufbau muss man sich mit einer kleinen Grünfläche, kaum länger als eine Leine zufrieden geben und auch das Starten und Landen muss bei den dortigen Sideshorewinden aus dem Wasser heraus erfolgen. Was uns an diesem Spot auch nicht gut gefallen hat, ist der etwa einen Meter hohe Absatz vom Rasen in das sehr steinreiche Ufer.

Auf der mehr als 400 Kilometer langen Hauptinsel Grand Terre befinden sich auf der Südseite außerhalb Noumeas noch weitere Kitespots wie Ouano oder Plage de Poé. Doch um diese zu erreichen muss man schon einige Kilometer mit dem Auto fahren und dann sind die Bedingungen nicht besser als in Noumea. Weiter gibt es auf der Loyalitätsinsel Lifou noch ein paar Kitespots.

Die Bucht Anse Vata

Die gesamte Bucht Anse Vata wird mit zunehmender Tageszeit und stärker aufkommenden Winden immer quirliger und bunter. Rund um das Hotel Le Meridien und um die Insel Ilot Maitre tummeln sich die Kiter. Von Lee aus kreuzen teilweise 30 und mehr Windsurfer in der ganzen Bucht, begleitet von Katamaranen, Segelbooten, Auslegerkanus, Kajaks, Stand-Up Paddlern, Tauchbooten sowie Schnorchlern und Schwimmern am Strand.

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Das Leben in Noumea spielt sich ohnehin viel am Strand ab. Gegen Abend finden sich unzählige Strandbesucher ein, um Boule oder Fußball zu spielen, mit dem Hund spazieren zu gehen, sich mit Freunden zum Plausch zu treffen, auf der Uferpromenade zu joggen, skateboarden, rennradfahren, schlendern, shoppen oder einfach nur den schönen Sonnenuntergang zu genießen. Trotz allem ist es sowohl auf dem Wasser als auch am Strand nie überfüllt, alles verläuft sich in dieser herrlichen Bucht, dem Stadtstrand von Noumea.

Unterkunft in Neukaledonien

Wer direkt am Kitespot Le Meridien und dort im gleichnamigen Hotel Le Meridien Noumea wohnen will, muss tief in die Tasche greifen. Zwar gehört dieser Strandabschnitt zu den Schönsten in dieser Gegend, doch das lässt man sich mit Zimmerpreisen von 250 Euro pro Nacht auch gut bezahlen.

Wir haben uns vom Preis-Leistungsverhältnis des Hotel Le Parc überzeugen lassen. Das Hotel Le Parc gehört mit den Hotels Le Nouvata und Le Pacifique zum Complexe Nouvata Parc. Die Hotels liegen nur 400 Meter in Lee zum Kitespot Le Meridien und kosten im Vergleich nur ein Drittel.

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Leben in Neukaledonien

Die Lebenshaltungskosten in Neukaledonien sind recht hoch. Gerade die Hotels schlagen bei den Getränken mit 6,50 EUR für eine Cola und Fisch oder Fleisch Gerichten ab 30 EUR ordentlich zu. Wer hier etwas Geld sparen will, bucht entweder entsprechende Packages bei den Hotels dazu oder macht es, so wie wir, und nutzt einheimische Supermärkte und Restaurants.

Wir sind mit unserem Mietwagen abends einfach regelmäßig zum Essen ins Zentrum von Noumea gefahren. Am Hafen findet man sogar einen Mc Donalds mit annähernd europäischen Preisen. Auf diversen Parkplätzen stehen Imbisswagen, an denen auch viele Einheimische ihr Essen etwas günstiger kaufen. Ein typisches Karamell Hühnchen süß-sauer mit Reis bekommt ihr hier für etwa 8 Euro.

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Aber auch von der Bucht Anse Vata aus kann man sich fußläufig sehr gut selber versorgen. Geht man am Hilton Hotel die Straße „La Rue d´ Anse Vata“ hoch, kommt man nach wenigen Metern auf der rechten Seite an dem kleinen, gut sortierten Lädchen „Oceania“ vorbei, wo man Snacks, Obst, kalte Getränke und Ähnliches bekommt.

Etwa 50 Meter weiter findet ihr in der Bäckerei L´Atelier Gourmand hervorragende Croissants und andere Backwaren. Weiter die Straße runter gibt es auf der linken Seite den 142 Kebab, die einen ganz ordentlichen Kebab für 8 Euro machen. Nochmal 150 Meter weiter schließt sich der Supermarkt Simply an. Dort bekommen Selbstversorger dann wirklich alles.

Unsere Alternativempfehlung zum Kitesurfen

Wenn es eure Reisekasse noch hergibt, legen wir euch einen Abstecher auf die Insel Ile des Pins ans Herz. Die Insel erreicht man mit der Fähre Betico 2 oder mit dem Flieger vom Cityairport Noumea-Magenta mit Aircaledonie. Die Überfahrt dauert gut zwei Stunden, der Flug etwa 20 Minuten.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Wir empfehlen hier ganz klar die schnellere, aber auch teurere Variante des Fliegens. Der Flug bietet euch einen atemberaubenden Ausblick auf die Korallenriffe und unbewohnten Inseln zwischen Noumea und der „Ile des Pins“, sowie einen einzigartigen Anflug auf die Ile des Pins.

Unser Tipp: Im Flugzeug rechts sitzen, dann hat man beim Anflug auf die Insel einen grandiosen Blick auf unglaublich türkis schillernde Lagunen.

Die Insel eignet sich zwar auch für einen Tagesausflug, aber besser ist schon ein Aufenthalt von zwei bis drei Tagen. Je nach Saison kostet ein Doppelzimmer pro Nacht mit Frühstück zum Beispiel im Hotel Kou Boughny 175 Euro oder im Hotel Le Meridien Ile des Pins 250 Euro. Auch hier empfehlen wir euch die teurere Variante, denn das Hotel Le Meridien Ile des Pins liegt traumhaft eingebettet in einer unbeschreiblichen Lagunenlandschaft, die man z.B. mit den hoteleigenen Kajaks bis hin zu dem Piscine Naturelle, eine vom Meer abgetrennte blau-türkise Lague, die sogar zum Schnorcheln geeignet ist, entdecken kann.

Neukaledonien Kitesurfen – Kitereisen in die Südsee

Dafür erlebt man traumhafte, menschenleere Strände, türkise Lagunen, üppige Vegetation, eben Natur und Ruhe pur. Obendrein gibt es eine Pause vom Kiten, denn auf der Ile des Pins ist das Kitesurfen verboten. Ausnahmen werden nur gewährt, und jetzt festhalten kein Witz, nach einer Audienz beim Häuptling der Insel mit einem entsprechendem Verhandlungsgeschick und etwas Trinkgeld. Das haben wir uns dann aber geschenkt.

Unser Kitereisen Fazit

Kitereisen und Kitesurfen Check Review

PROS

  • konstanter Wind, viele Kitespots, westliche Infrastruktur

KONTRAS

  • lange Anreise , hohe Lebenshaltungskosten
57

Windsicherheit

73

Kitespots

77

Sehenswert

56

Preis / Leistung

ZUSAMMENFASSUNG

Das am westlichen Rande der Südsee liegende Neukaledonien kann mit seinem französischem Südseeflair und seinen sehr zuverlässigen Passatwinden überzeugen. Die Hauptstadt Noumea ist ein wahres Wassersportparadies, hier findet man auf engstem Raum die vielfältigsten Kitespots. Vor den Toren Noumeas liegen diverse kleine Inseln, die alle mit dem Wassertaxi erreicht werden können. Um den Neukaledonien Kitetrip abzurunden, sollte man einen Abstecher mit dem Flugzeug auf die Insel „Ile des Pins“ machen.

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