Rodrigues Kitesurfen – Während Mauritius mittlerweile zu den weltweit bekanntesten Destinationen zum Kitereisen und Kitesurfen zählt, gilt die Schwesterinsel Rodrigues als eher unbekannt und blass. Kaum zu glauben, besitzt Rodrigues doch im Gegensatz zu Mauritius den beständigeren Wind und eine doppelt so große Flachwasserlagune zum Kiten.
Die nur 18 mal 6 Kilometer große Insel Rodrigues liegt abgeschieden im Indischen Ozean etwa 600 Kilometer nordöstlich von Mauritius. Auf ihr leben gerade einmal 40.000 Rodrigueser, davon etwa 6.000 in der kleinen Hauptstadt Port Mathurin.
Es ist nicht zu übersehen, dass hier die Uhren um einiges langsamer ticken. Rodrigues erinnert zweifellos an ein Mauritius von vor 30 Jahren. Es gibt nur wenige Hotels und Pensionen auf der Insel. Die Bewohner leben zum Teil noch in Wellblechhäusern und bestreiten ihren Lebensunterhalt aus dem Fischfang und der Landwirtschaft.
Wind und beste Reisezeit zum Kitesurfen und Kitereisen
Auf Rodrigues herrscht ein tropisch-maritimes Klima. Mit Niederschlägen muss man auf Rodrigues daher das ganze Jahr über rechnen. Dennoch gibt es jahreszeitlich große Unterschiede in Bezug auf die Mengen. Am wenigsten Regen fällt in der Zeit von September bis Dezember mit acht bis zehn Regentagen pro Monat. Die Schauer sind allerdings meist nur von kurzer Dauer. Von Januar bis März ergießen sich nicht nur unzählige Liter Wasser über die Insel, die Wahrscheinlichkeit, dass Rodrigues von Zyklonen getroffen wird, steigt auch dramatisch an.
Die warmen Passatwinde aus Ost bis Südost belüften Rodrigues zuverlässig von Januar bis Dezember. Die Windwahrscheinlichkeit von mindestens 4 Beaufort liegt um bis zu 15 Prozent höher als auf der Schwesterinsel Mauritius. Von August bis Dezember könnt ihr sogar mit einer Ausbeute von 80 Prozent an nutzbaren Tagen zum Kitesurfen rechnen. Im Rest des Jahres sind immerhin noch mehr als 60 Prozent möglich.
Wie es sich für ein tropisches Island gehört, verändert sich die Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt kaum. Von Mai bis Oktober liegen die Temperaturen auf Rodrigues zwischen 24 und 26 Grad Celsius, zwischen November und April bei 27 bis 29 Grad Celsius. Die Wassertemperatur sinkt nie unter 23 Grad, so dass ihr das ganze Jahr über in Boardshorts kitesurfen könnt. Dennoch empfehlen wir für eine Kitesession am Abend oder bei starker Bewölkung, einen Shorty mit ins Kitegepäck zu legen. Die beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Rodrigues ist von September bis Dezember.
Anreise nach Rodrigues
Air France / Air Mauritius bietet den besten Flug auf das französische Eiland. Drehkreuz für die Flugverbindung ist der Pariser Flughafen Charles de Gaulle, der von vielen deutschen Städten angesteuert wird. Von Paris aus geht es zunächst per Langstreckenflug nach Mauritius in 11 ½ Stunden. Dort müsst ihr je nach Anschlussverbindung einen Aufenthalt von bis zu vier Stunden einplanen, bis der anderthalbstündige Flug nach Rodrigues angetreten werden kann. Das Flugticket ab Deutschland nach Rodrigues bekommt ihr für gut 1.000 Euro.
Für die Suche nach Hotels und Unterkünften in der Nähe der Kitespots empfehlen wir Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.
Kitesurfen auf Rodrigues
Der Kitespot auf Rodrigues liegt am Mourouk Beach direkt vor dem gleichnamigen Mourouk Ebony Hotel im Südosten der Insel bei Port Sudest. Ans Hotel angeschlossen ist eine Kitestation, die Kurse zum Kitesurfen lernen, Windsurfen, SUP und Catsegeln anbietet sowie Material verleiht. Weitere kleinere Kitestationen finden sich in Lee des Mourouk Ebony Hotels.
Der vorherrschende Ost-Süd-Ost Wind kommt am Mourouk Beach sideshore von links. Der feine Sandstrand bietet sowohl bei Ebbe als auch bei Flut genügend Platz zum Aufbauen, Starten und Landen der Kites. Durch das etwa zwei Kilometer vorgelagerte Riff bildet sich am Mourouk Beach eine unendlich große Flachwasser Lagune. Der Stehbereich ist je nach Tidenstand riesig und eignet sich daher auch für Anfänger hervorragend zum Kitesurfen lernen. Das Wasser ist in der Regel spiegelglatt. Weiter draußen sind die Bedingungen allerdings eher choppy.
Bei stärkster Ebbe läuft die Wasserkante nur etwa 40 Meter raus, so dass ihr tidenunabhängig jederzeit kitesurfen könnt. Bei auf- und ablaufendem Wasser entsteht eine beachtliche Strömung nach Lee. Zwei bis drei Knoten mehr Wind werden daher zu dieser Zeit mehr benötigt, um die Strömung beim Höhelaufen auszugleichen.
Während es direkt vor der Station mit 20 Schirmen schon einmal enger werden kann, bietet der Rest der über zwei Kilometer breiten Lagune unendlich viel Platz zum Kiten. In Luv schließen sich direkt mehrere Strände an, an denen ihr auch eure Kites starten und landen könnt. Auch in Lee ist genügend Platz zum Kiten, allerdings kommt es hier schnell zu Windabdeckungen aufgrund des Küstenverlaufs und des dortigen Baumbestandes.
Wer nicht nur im Flachwasser der Lagune tricksen oder Speedkiten möchte, kann auch bequem zur Riffkante kiten. Auf dem Weg dorthin erwarten euch ein paar tolle Kickerwellen und direkt am Riff moderate Wellen für Welleneinsteiger.