Kiteaufbau beim Kitesurfen – Nachdem wir Euch im letzten Beitrag die wichtigsten Elemente zum Windfenster erklärt haben, geht es in diesem Kitesurf Tutorial um den korrekten und sicheren Aufbau eines Kiteschirmes beim Kitesurfen. In unserem Video zeigen wir Euch alle Schritte zum Kiteaufbau noch einmal im Detail.

Unser Kitesurf Tutorial Video

Bevor ihr euren Kiteschirm aufbaut, prüft unbedingt, ob spitze oder scharfe Gegenstände auf dem Boden liegen, die euren Kite oder eure Leinen beschädigen können.

Auslegen der Leinen

Wickelt zunächst die Leinen eurer Bar in Richtung Lee ab. Damit die Enden der Leinen nicht vom Wind weggeweht werden, legt etwas Sand oder einen anderen Gegenstand auf sie. Wenn ihr die Leinen vollständig abgewickelt habt, richtet die Bar aus. Bei dieser Variante des Auslegens, Bar liegt in Lee, muss sie verkehrt herum abgelegt werden. Sprich, die linke Seite, meist farblich markiert, muss vor euch rechts liegen. Solltet ihr die Leinen von Luv nach Lee auslegen, Bar liegt in Luv, muss die farblich markierte Seite auf links liegen. Mit dem Schienenprinzip lässt sich die korrekte Lage der Bar überprüfen. Verfolgt einfach die Leinen bis an euren Kiteschirm heran. Ohne sich zu überschneiden, sollten sie an den richtigen Anknüpfpunkten am Kite ankommen.

An überfüllten Kitespots empfiehlt es sich, die Leinen seitlich vom Kiteschirm, also quer zum Wind, auszulegen. So kann am Spot Platz gespart werden und die Leinen liegen bereits in der richtigen Position zum Starten. Zudem wird ein Verwickeln mit anderen Kiteschirmen und Leinen verhindert. Die Bar liegt in diesem Fall wieder verkehrt herum auf der rechten Seite. Um einem Verrutschen der Bar entgegenzuwirken, kann sie mittels des Loops und des Chickensticks an der Handle eures Kiteboards befestigt werden.

TIPP: Es empfiehlt sich an vollen Kitespots zuerst den Kite aufzubauen und dann die Leinen auszulegen, um möglichst schnell den Platz für andere Kiter zu räumen. An Spots, wo genügend Fläche zum Kiteaufbau vorhanden ist, sollten zuerst die Leinen ausgelegt werden, damit der Kite nicht all zu lange im Wind liegt.

Kiteaufbau: Aufbau eines Kiteschirmes beim Kitesurfen

Zum Sortieren der Leinen nehmt die Frontleinen (Depowerleinen) zwischen eure Beine, die Backleinen (Steuerleinen) rechts und links neben dem Körper und lasst sie so durch eure Finger gleiten. Dabei solltet ihr überprüfen, ob die Leinen weder beschädigt noch verknotet sind. Legt die beiden Backleinen nach dem Auskämen weit nach außen ab, um ein erneutes Verheddern zu verhindern und sortiert danach die Frontleinen.

Aufbau des Kiteschirmes

Lasst den Kiteschirm längsseitig von Luv nach Lee auswehen. Legt ihn vorsichtig ab, klappt das Tip in Luv ein und beschwert es mit Sand oder einem anderen Gegenstand, etwa einem Sandsack. Prüft, ob das Deflateventil geschlossen ist und ob alle Klemmen an den Querstruts geöffnet sind. Vor dem Aufpumpen betätigt sie ein paar Mal und pustet Sand oder andere Verschmutzungen vom Pumpenaufsatz, damit sie nicht ins Innere des Bladders gelangen. Sand wirkt dabei wie ein Schmirgelpapier und beschädigt den Bladder so mit der Zeit von innen. Schließt den Aufsatz an das Einlassventil an und verbindet den Kite mit der Pumpenleash, um ihn zu sichern.

Beginnt nun damit, den Kiteschirm aufzupumpen. Ist genügend Luft im Kite, fängt das eingeklappte Tip an, sich zurückzudrücken. Dreht euch in diesem Moment mit dem Kite in den Wind, sodass er quer zur Windrichtung ausgerichtet ist und pumpt den Kiteschirm zu Ende auf. Um zu prüfen, ob der Kite genügend Druck hat, drückt euren Daumen in die Fronttube. Die Fronttube sollte sich dabei nicht mehr als einen Zentimeter eindrücken lassen. Wenn der Kite den richtigen Bar Druck hat, löst den Aufsatz vom Einlassventil und verschließt es sorgsam. Greift den Kite dabei in der Mitte der Fronttube und löst die Pumpenleash.

Dreht nun den Kiteschirm über das äußere Tip und legt ihn mit der Fronttube in den Wind. Danach solltet ihr den Kite wieder mit Sand oder einem anderen Gegenstand, im Idealfall einem Sandsack, sichern. Achtet darauf, dass bei der Sicherung eures Kites mit einem Kiteboard, die Finnen nach oben zeigen, um den Kite nicht zu beschädigen. Sand oder ein Sandsack sollte nur vorsichtig auf das Tuch des Kites gelegt werden. Niemals draufwerfen. Achtet darauf, dass sich keine scharfen Teile, wie Muscheln, im Sand befinden. Am besten legt ihr den Sandsack nur auf die Fronttube.

Bei einem Multipump-System pumpt zuerst die Querstruts auf und danach erst die Fronttube. Beachtet bitte, dass man sich, wie bei jeder Sportart, auch beim Kitesurfen aufwärmen sollte. Das Aufpumpen des Kiteschirmes eignet sich hervorragend dazu. Verzichtet deshalb auf die angebotene Kompressorluft an den Kitestationen und Kiteschulen.

Anknoten der Leinen am Kiteschirm

Bei einem Kite mit einem Bridle System stellt sicher, dass diese nicht ineinander verdreht sind und sich die Umlenkrollen frei bewegen lassen. Knüpft die Leinen nun wie folgt an: Backleine, Frontleine, bei einem Fünfleiner die Centerleine, Frontleine und dann die Backleine. Auch wenn es so selbstverständlich klingt, eine Leine mit einem Knoten am Ende gehört an eine Leine mit einer Schlaufe und umgekehrt. Überprüft nach dem Anleinen nochmals, ob die Knoten fest sind. Achtet darauf, dass einige Kites über spezielle Settings verfügen und damit verbunden, verschiedene Anknüpfmöglichkeiten besitzen. Lest dazu die Bedienungsanleitung eures Kites.

 

Mehr Tipps und Anleitungen zum Kitesurfen lernen findet ihr hier auf Kitereisen TV. Im nächsten Kitesurf Tutorial geht es um die zusätzliche Fünfte Leine am Kiteschirm. Klickt hier gleich weiter