Kitesurfen an der Nordsee – Die Nordsee bildet eine der spektakulärsten Landschaften in Deutschland. Schön längst haben auch Wassersportler das Spiel der Gezeiten für sich entdeckt. Da das Kitesurfen immer populärer an der Nordsee wird,  droht vielen Kitespots im niedersächsischen Wattenmeer Kitesurfverbote.

Warum kann man nicht überall an der Nordsee kiten?

Das Wattenmeer vor der niedersächsischen Nordseeküste wurde 1986 als Nationalpark unter Naturschutz gestellt, um eines der größten zusammenhängenden Feuchtgebiete der Welt – unersetzlicher Rastplatz für jährlich 10 bis 12 Millionen Zugvögel – zu erhalten. Dafür richtete man im gesamten Park unterschiedliche Zonen ein: die am strengsten geschützte Ruhezone, die Zwischenzone und für den ruhigen Erholungsbetrieb die Erholungszone.

Kitesurfen an der Nordsee by Kitereisen TV

Ab 2005 kam es vermehrt zu Meldungen von Störungen durch Kitesurfer im Nationalpark. Vögel nehmen Kiteschirme als Greifvögel am Himmel und damit als potentielle Feinde wahr. Die gestressten Tiere werden aufgescheucht oder verstecken sich am Boden. Die Folgen könnten laut Aussagen vieler Naturschützer ein gestörtes Fress- oder Nestfluchtverhalten sein.

Ist das Kitesurfen an der Nordsee erlaubt?

Grundsätzlich ist das Kiteurfen an der Nordsee in den Ruhe- und Zwischenzonen des Nationalparks Wattenmeer verboten. Da sich die Sportart Kitesurfen aber immer weiter verbreitete und die Verwaltung des Nationalparks gesetzlich gem. § 25 NWattNPG gehalten ist, auch die Interessen der ortsansässigen Bevölkerung an der Sicherung und Entwicklung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Belange der regionalen Entwicklung, der gewerblichen Wirtschaft und des Tourismus, soweit der Schutzzweck es erlaubt, zu berücksichtigen, wurden 2009 die ersten Zonen zum Kiten lernen an der Nordsee im Bereich der Nationalpark-Zwischenzone eingerichtet.

Kitesurfen an der Nordsee by Kitereisen TV

Derzeit gibt es außerhalb der Erholungszonen mehrere solcher zugelassenen Flächen. Diese Befreiung vom Verbot zum Kitesurfen ist befristet, bis genügend Gutachten und Daten zu den Ausmaßen der Störungen durch das Kitesurfen an der Nordsee vorliegen. Das Ziel der Nationalparkverwaltung ist es, das Kitesurfen auf wenige Standorte an der Nordsee zu konzentrieren, um die Beeinträchtigungen für die Tierwelt des Wattenmeeres, insbesondere der Vögel, aber auch der Robben, zu minimieren.

Kitesurfen an der Nordsee by Kitereisen TV

Welche Flächen sind zum Kitesurfen freigegeben?

Wir haben euch die entsprechenden Nordseespots aufgelistet, damit ihr euch über die zugelassenen Flächen umfassend informieren könnt. Beachtet bitte, dass das Kitesurfen an der Nordsee außerhalb dieser Kitezonen streng verboten ist. Sprecht zusätzlich mit den ortsansässigen Kiteschulen, wo man das Kitesurfen lernen kann, oder mit Locals und lasst euch in das Revier einweisen, wenn ihr zum ersten Mal am Spot seit.

• Upleward (Krummhörn)
• Norddeich
• Dornumersiel
• Dorum Neufeld
• Neuharlingersiel
• Wangerland (Hooksiel, Schillig)
• Cuxhaven – (Sahlenburg, Duhnen-Döse)
• Wremen
• Insel Baltrum
• Insel Langeoog
• Insel Norderney

Auf den Inseln Borkum, Juist und Wangerooge ist das Kitesurfen nur in der Erholungszone des Nationalparks zugelassen.

Was können wir als Kitesurfer tun?

Das Kitesurfen an der Nordsee funktioniert langfristig nur, wenn wir Kiter uns an die Regeln und Vorschriften der einzelnen Kitespots halten. Kitet an der Nordsee nur in den gekennzeichneten Kitezonen und haltet euch aus den Badezonen raus. Achtet auf Spaziergänger, andere Surfer und nehmt euren Müll und eure Zigarettenkippen wieder mit. Wir können mit unserem Verhalten einen großen Beitrag zum Erhalt der Kitespots an der Nordsee leisten. Respect the nature! Mehr Informationen zum Kitesurfen an der Nordsee findet ihr auch auf Kitereisen TV.