Bermuda Kitereisen Check – Kitesurfen in der Karibik

·20. Januar 2016·Bermuda, Karibik, Kitereisen·10 min·

Bermudas Kitesurfen – Gesunkene Schiffe und verschollene Flugzeuge nähren den Mythos um das sagenumwobene Bermuda Dreieck. Besonders Taucher zieht es jedes Jahr zu tausenden an den Schauplatz des weltberühmten Schiffsfriedhofes. Wir haben uns dennoch nicht von den schaudernden Erzählungen abbringen lassen und sind für einen neuen Kitereisen Check auf die geografisch schon zur Karibik gehörenden Bermuda Inseln mitten in den Atlantik geflogen.

Die im warmen Golfstrom des Atlantiks eingebetteten Bermuda Inseln liegen ca. 1000 Kilometer vor der Ostküste der Vereinigten Staaten. Politisch gesehen gehören die Bermuda Inseln aber zu Großbritannien. Von den etwa 360 Inseln sind gerade einmal 20 Prozent bewohnt. Jede von ihnen ist umgeben von unzähligen farbenfrohen und fischreichen Riffen. Damit beherbergen die Bermuda Inseln das nördlichste tropische Korallenriff der Welt.

Beste Reisezeit zum Kitesurfen auf Bermuda

Das Leben Bermudas spielt sich im Prinzip auf einer kleinen Fläche von 53 qm ab. Grand Bermuda gehört mit der im Nordwesten angrenzenden Insel Somerset Island und mit der im Osten liegenden Saint Georges Island zu den Hauptinseln. Diese und weitere kleinere Inseln sind mit Brücken und Dämmen miteinander verbunden. Hamilton auf Grand Bermuda ist die größte Stadt auf den Bermuda Inseln. Erwähnenswerte Städtchen sind dazu noch Saint George und Somerset Village.

Klima und Wind zum Kitesurfen auf den Bermuda Inseln

Die subtropischen Bermuda Inseln gehören geografisch immer noch zur Karibik, auch wenn sie über 1.300 Kilometer entfernt im nordöstlichen Atlantik liegen. Der Sommer erstreckt sich von Juni bis September. Er ist warm mit Temperaturen von 23 bis 30 Grad Celsius. Die Winter sind mild. Dennoch können gerade im Januar die Temperaturen schon einmal unter die zehn Grad Marke fallen. Eine Regenzeit gibt es nicht. Die Niederschlagsmengen verteilen sich gleichmäßig über das Jahr.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Den besten Wind zum Kitesurfen findet ihr auf Bermuda von November bis Ende April. Vorsichtig geschätzt, liegt die Wahrscheinlichkeit auf kitebare Tage um die 60 Prozent. In den Sommermonaten weht der Wind deutlich schwächer, da er sich eher durch unregelmäßige Schlechtwetterfronten aufbaut. Wer also insbesondere in den Monaten Juli, August und September zum Kitesurfen auf die Bermudas fliegen will, sollte in jedem Fall einen Leichtwindkite im Gepäck haben und gegebenenfalls ein größeres Board.

Hinzu kommt, dass im Sommer Hauptreisezeit auf den Bermuda Inseln ist. Besonders die kleineren Strände werden von Badegästen stark frequentiert, so dass es kaum Platz zum Starten und Landen der Kites gibt. Im September kann es darüber hinaus zu Hurrikanen kommen. Wir empfehlen daher als beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen auf den Bermuda Inseln die Monate Oktober bis Mai.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Anreise und Unterkunft auf den Bermudas

Die Bermuda Inseln erreicht ihr mit dem Flieger von vielen deutschen Flughäfen über London. Wir sind aus Kostengründen mit British Airways von Hamburg zunächst nach London Heathrow geflogen und mussten von dort aus zum Flughafen London Gatwick fahren, da die Bermudas von Heathrow aus nicht angesteuert werden. Ihr könnt für den Transfer zwischen den Flughäfen Heathrow und Gatwick einen öffentlichen Busshuttle nutzen oder bucht einfach via Internet einen privaten Airport Shuttle, der euch von Flughafen zu Flughafen in der Metropole London bringt.

In Heathrow erwartet euch dann ein Fahrer mit Limousine, der euch für 65 Britische Pfund nach Gatwick bringt. Der Kostenpunkt für den Busshuttle beträgt 20 Pfund pro Person. Für den Flughafenwechsel sollte man zur Sicherheit gut drei Stunden einplanen. Vom Airport London Gatwick geht es dann in sieben Stunden direkt zum Zielflughafen L.F. Wade International Airport auf den Bermudas. Der Flug kostete uns 975 Euro pro Person und liegt damit auf einem moderaten Level.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Wer auf Bermuda nach einem Mietwagen sucht, tut dieses vergebens, denn das Autofahren ist ausschließlich den Einheimischen vorbehalten. Touristen können nur Motorroller mieten, ansonsten bleibt der Bus oder das Taxi als Alternativen zum Laufen oder dem Fahrrad. Wer sich für einen Roller entscheidet, sollte den englischen Linksverkehr und die maximale Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h beachten. Ein Motorroller kostet gut 30 US Dollar pro Tag und ermöglicht euch, euch frei und individuell auf den Inseln zu bewegen. Wir empfehlen aber, sich zunächst ein Taxi am Flughafen zur gebuchten Unterkunft zu nehmen. Später kann man sich immer noch leicht vom Hotel aus um einen fahrbaren Untersatz kümmern. Die Bermudas verfügen zudem über ein ausgezeichnetes öffentliches Linienbusnetz.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Hotels sind auf den Bermudas sehr kostspielig. Es ist sehr schwierig eine preislich attraktive Unterkunft zu finden. Viele Hotels starten erst mit Zimmerpreisen von 500 EUR die Nacht. Wir haben im Surf Side Beach Club Bermuda Hotel gewohnt und für 14 Nächte für ein Cottage mit Meerblick 2.800 EUR gezahlt. Das Surf Side Beach Club Bermuda ist ein drei Sterne Hotel und liegt etwa 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Für die Suche nach Hotels und Unterkünften in der Nähe der Kitespots empfehlen wir Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.

Zahlungsmittel auf den Bermudas ist der Bermuda Dollar. Der Kurs entspricht eins zu eins dem des US Dollars. Übrigens kann man auf den Bermudas auch überall mit US-Dollar bezahlen. Dieser wird ebenso akzeptiert wie die einheimische Währung. Generell kann man sagen, dass das Leben auf den Bermuda Inseln insbesondere für sparsame Selbstversorger im Supermarkt oder im Restaurant um ein Vielfaches teurer ist als in Deutschland.

KMTV-Tipp: Vielleicht die beste selbst hergestellte Eiscreme auf einer Atlantikinsel bei Bailey´s Ice Cream in der Nähe des Flughafens. Einfach die Locals fragen, denn Bailey´s ist inselweit allen bestens bekannt.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Hier eine kleine Anekdote nebenher. Die Regierung der Bermudas hat, als die Fastfood Kette McDonalds die Eröffnung von Restaurants auf den Bermuda Inseln plante, zügig ein Gesetz auf den Weg gebracht, welches Fastfood Ketten generell auf den Inseln verbietet. Während des Gesetzgebungsverfahrens reagierte der Hähnchen Riese KFC am schnellsten und eröffnete noch vor der Verabschiedung des Gesetzes in Hamilton, der Hauptstadt Bermudas, eine Filiale. Diese blieb bis zum Inkrafttreten des Fastfood Verbotes das einzige Fastfood Restaurant auf den Bermudas und ist seither zu jeder Tageszeit natürlich brechend voll. Dies liegt nicht nur an der hohen Nachfrage nach schnellem modernen Fastfood sondern KFC ist im Vergleich zu allen anderen Restaurants der Insel äußerst preisgünstig.

Kitespots und Kitesurfen auf Bermuda

Die Bedingungen zum Kitesurfen auf den Bermuda Inseln sind nicht immer optimal. Generell kommt der Wind aus südwestlicher Richtung. Im Herbst trifft er auch schon einmal aus Nordost auf die Küsten. Für die nördlichen Winde empfehlen sich die Strände Somerset Long Bay und Daniel´s Head auf Somerset Island im Nordwesten Bermudas. Dort findet ihr recht glattes Wasser zum Tricksen und Freestylen.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bei der Hauptwindrichtung Südwest geht man zum Kitesurfen im öffentlichen Bereich des Elbow Beach aufs Wasser. Hier herrscht ein gemäßigter Beachbreack. Ein Stehbereich existiert nur für die ersten fünf Meter. Je nach Tide solltet ihr das Riff, etwa 100 Meter vom Strand entfernt, nicht aus den Augen verlieren. Das Wasser am Elbow Beach ist sehr choppy.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Im Winter habt ihr hier viel Platz. In den Sommermonaten kann es aufgrund der Badegäste für das Kitesurfen allerdings sehr eng werden. Dann solltet ihr auf den zweieinhalb Kilometer südlicher liegenden Warwick Long Beach ausweichen. Dort baden in der Regel deutlich weniger Menschen. Jedoch müsst ihr auf vereinzelte Felsen und Steine im Wasser Acht geben.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Auch am Surf Side Beach am Fuße unserer gleichnamigen Unterkunfts kann man kitesurfen. Die Problematik hier ist das Starten und Landen des Kites. Denn gerade wenn die Flut den Strand schmälert, ist bei den Sidshorewinden an der Steilküste kaum noch Platz. Auch auf dem Wasser warten keine optimalen Bedingungen zum Kitesurfen. Den Beachbreak samt Unterströmung solltet ihr nicht unterschätzen. Etwa 15 Meter vom Strand entfernt liegen drei größere Fels- bzw. Korallenplateaus direkt unter der Wasseroberfläche. Der Strand ist gespickt von einigen Felsen, die teilweise im Beachbreak kaum zu sehen sind.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Die meisten Strände auf den Bermudas sind leider zum Kitesurfen nicht zu empfehlen. Oft scheitert es an ihrer Zugänglichkeit, der Größe oder an der Windabdeckung. Eine feste Kitestation gibt es auf den Bermuda Inseln nicht. Ein paar mobile Kiteschulen findet ihr im Internet.

Alternativen zum Kitesurfen auf Bermuda

Grundsätzlich erwiesen sich die Bermuda Inseln in Sachen Kitesurfen als sehr ernüchternd. Nicht aber wenn es um andere sportliche Aktivitäten, das Reisen, Anschauen und Erholen ging. Die wunderschönen Bermuda Inseln bieten ihren Besuchern vielfältigste Unternehmungsmöglichkeiten. Viele Wassersportarten stehen neben dem Kitesurfen auf den Bermudas hoch im Kurs. Vom Tauchen und Schnorcheln über das Segeln und Angeln bis hin zu Jet Ski, Kajak, SUP wird es auf den Inseln nie langweilig. Auch kulturell haben die Bermudas einiges zu bieten.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Viele Forts und Befestigungsanlagen können an den Küsten besichtigt werden. Kirchen wie die „Cathedral of the most holy trinity“ in Hamilton oder die „St. Marks Church“ und alte Leuchttürme wie „Gibbs Light House“ oder „St. David´s Lighthouse“ im äußersten Nordosten haben in jedem Fall eure Aufmerksamkeit verdient. Wanderern empfehlen wir den „Railway Trail“, eine Sightseeing Route über die ganze Insel, auf den Spuren der ehemaligen Eisenbahnroute und großartiger Naturschätze sowie tollen Badebuchten. Die Route ist mit vielen Tafeln am Wegesrand gut ausgeschildert.

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Bermuda Kitesurfen – Kitereisen im Bermuda Dreieck

Auch ein wenig Zeit solltet ihr euch für die Hauptstadt Hamilton mit ihrer berühmten Frontstreet direkt am Wasser nehmen. Das historische St. George Town aus dem 17. Jahrhundert ist mit der „St. Peter´s their majesties chappel“ und der „unfinished church“ UNESCO Weltkulturerbe. Auch eine lebende Legende hat Hamilton. Seit 1986 steht werktags von 6 Uhr bis 10 Uhr der gläubige Johnny Barnes am Kreisverkehr Crow Lane und begrüßt in Hamilton ankommende Menschen herzlich mit Mundküssen. Zu seinen Ehren hat Hamilton etwa 100 Meter hinter dem Kreisverkehr in stadteinwärtige Richtung eine lebensgroße Bronzestatue von ihm errichtet.

Unser Kitereisen Fazit

Kitereisen und Kitesurfen Check Review

PROS

  • Inseln äußerst sehenswert, extrem gastfreundliche Menschen

KONTRAS

  • kleine Strände, Sommer überfüllt, Felsen, teuer, oft Leichtwind
73

Windsicherheit

66

Kitespots

78

Sehenswert

71

Preis / Leistung

ZUSAMMENFASSUNG

Kitereisen auf die Bermuda Inseln können wir leider nicht empfehlen. Dafür sind die Bedingungen zum Kitesurfen nicht gut genug. Der Wind ist zu unzuverlässig und die Spots zu klein und zu felsig. Auch schrecken die Preise auf den Inseln im Vergleich zu anderen Reisezielen zum Kiten etwas ab. Dennoch sind die Bermudas traumhaft und für ein Karibikinselarchipel gibt es hier viel zu entdecken. Sie sind ein kleiner Mikrokosmus voller herzlicher Menschen mitten im Atlantik zwischen Europa und Amerika.



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