Boracay Kitesurfen – Zweifelsohne besitzt die kleine Insel Boracay einige der schönsten Strände der Philippinen. Gleichzeitig finden sich auf dem paradiesischen Atoll optimale Bedingungen zum Kitesurfen und so gaben wir dieser traumhaften Versuchung nach und reisten für einen neuen Kitereisen Check nach Südostasien.
Die nur knapp zehn Quadratkilometer große Insel Boracay gehört zur Inselgruppe der Visayas und liegt etwa eine Flugstunde südlich der philippinischen Hauptstadt Manila im Südchinesischen Meer. Charakteristisch für das tropische Eiland sind seine kilometerlangen, schneeweißen Strände und das postkartenartige türkisfarbene Wasser des Meeres. Besonders der White Beach auf der westlichen Seite von Boracay ist der Inbegriff eines Traumstrandes, obwohl seine Popularität aufgrund der Massen an Touristen in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat.
Anreise und Kitegepäck
Boracay erreicht man von allen größeren deutschen Flughäfen. Von Frankfurt aus bieten etwa die Fluggesellschaften Emirates über Dubai, Korean Airline über Seoul oder Qatar Airways über Doha günstige Flüge nach Manila, dem Dreh- und Angelkreuz für Kitereisen auf die Philippinen, an. Da Boracay nicht direkt mit dem Flugzeug erreicht werden kann, geht es von Manila aus etwa mit Philippine Airlines, Air Asia oder Cebu Pacific Air weiter nach Caticlan, einem kleinen Örtchen im Norden der Insel Panay und schließlich weiter mit dem Boot nach Boracay. Eine Alternative zu Caticlan ist Kalibo. Von dort fährt dann ein 90 minütiger Bustransfer zum Bootsanleger nach Caticlan.
Die Reisezeit liegt, egal für welche Variante man sich entscheidet, immer deutlich über 30 Stunden. Das Kitegepäck kann man bei Emirates und Qatar Airways im Rahmen der Freigepäcksgrenze von 30 Kilogramm bequem mitnehmen. Beachtet aber, dass Emirates auch Economy Special Angebote hat, die nur noch Gepäck in Höhe von 20 Kilogramm vorsehen. Bei Korean Airline werden die Gepäckbestimmungen bei einer Freigrenze von 23 Kg komplizierter und man muss für das Kitegepäck extra bezahlen. KMTV Tipp zur Einreise: Deutsche Staatsbürger erhalten auf den Philippinen vorerst eine Aufenthaltserlaubnis für 30 Tage. Ihr benötigt also kein Visum für Kitereisen nach Boracay.
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Wind und beste Reisezeit zum Kitesurfen
Das Kitesurfen auf Boracay steht und fällt mit den Monsunwinden. Der als Amihan bezeichnete Nordostmonsun weht auf Boracay von November bis April und beschert der Insel ein trockenes und warmes Klima. Der Amihan ist ein konstanter Wind aus nordöstlichen Richtungen. Er erreicht in der Regel eine Stärke von 15 bis 30 Knoten. Sein Pondon ist der Südwestmonsun Habagat. Dieser feuchte Südwest Wind ist deutlich schwächer und unbeständiger als der Amihan. Seine Zeit beginnt im Juni und endet im November.
Der Habagat läutet gleichzeitig die Regenzeit und damit die Nebensaison auf Boracay ein. Dann wird es teils schwülheiß und es suchen immer mal wieder Taifune die Insel heim. Bei Lufttemperaturen von 25 bis 32 Grad Celsius und Wassertemperaturen, die selten unter 28 Grad liegen, benötigt ihr auf Boracay das ganze Jahr über keinen Neoprenanzug zum Kitesurfen. Dennoch sollte man sich unbedingt mit einer Sonnencreme und einem Lycra vor der Sonneneinstrahlung schützen. Die beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Boracay ist von November bis April.
Kitesurfen auf Boracay
Boracay gehört aufgrund der wunderschönen Flachwasserlagunen für viele zu den besten Kitespots in Asien und so verwundert es letztlich auch nicht, dass sich die Anzahl der Menschen, die zum Kitesurfen nach Boracay reisen oder dort das Kitesurfen lernen wollen, in den letzten Jahren enorm potenziert haben, mit allen Begleiterscheinungen, wie sie überall auf der Welt zu überfüllten Kitespots gehören.
Der Kitespot Bulabog Beach
Bulabog Beach heißt der Mainspot zum Kitesurfen auf Boracay. Der Kitespot auf der Ostseite funktioniert nur während des Amihan zwischen November und April. Dieser nordöstliche Wind kommt am Bulabog Beach leicht schräg auflandig von links. Bei Flut wird der 1,5 kilometerlange Strand ziemlich schmal und die Palmen stehen dann nur wenige Meter von der Wasserkante entfernt, was das Starten und Landen etwas erschwert. Durch das vorgelagerte Riff hat die Lagune von Bulabog Ausmaße von ca. 2600 mal 700 Metern.
Der Kitespot ist mit einer Wassertiefe von 70 bis 100 Zentimetern überall stehtief. Hier sollte jeder sein Fleckchen Paradies finden, um seinen Style beim Kitesurfen zu perfektionieren. Allerdings gibt es in der gesamten Lagune einige Seeigel, was den Spaß beim Kiten etwas trübt. Am Außenriff findet man eine schöne Welle, die am besten läuft, wenn es am Kitespot mindestens zwei Tage hintereinander 30 und mehr Knoten gegeben hat. KMTV Tipp: Wer sich vor schmerzhaften Seeigelstacheln schützen will, sollte beim Kitesurfen am Bulabog Beach Neoprenschuhe tragen.
Zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar ist die Lagune aufgrund von Feiertagen rappelvoll. Zu dieser Zeit sind täglich mehr als 100 Kites auf dem Wasser. Zudem haben sich über fast die gesamte Länge des Strandes diverse Kiteschulen angesiedelt. Auf den ersten 50 bis 80 Metern der Lagune finden überall Kiteschulungen für Anfänger statt.
Der Kitespot White Beach
Wenn der Südwestmonsun zwischen Juni und November den westlichen Teil von Boracay mit auflandigem Wind versorgt, verlagert sich die Kiteszene an den White Beach. Der White Beach ist mit knapp vier Kilometern deutlich länger als der Kitebeach. Der Strand mit seinen zahlreichen Hotels, Bars und Restaurants ist besonders bei Touristen sehr beliebt und wird entsprechend hoch frequentiert. Im Winter funktioniert der Kitespot aufgrund des abgedeckten und ablandigen Nordost Windes nicht.
Weitere Kitespots auf Boracay
Neben dem Bulabog Beach besteht auf der Ostseite Boracays während des Nordostmonsuns ebenfalls die Möglichkeit zum Kitesurfen an die abgelegenen Spots Lapus-Lapus Beach, Tulubhan Beach, Tambisaan Beach oder auch den Manoc-Manoc Beach zu fahren. Aufgrund ihrer Größe, den teils steinigen Bedingungen und den vielen ankernden Booten werden diese Kitespots nur sehr wenig frequentiert.
Der im Norden Boracays befindliche Puka Shell Beach bietet gerade bei zu starkem Nordeinschlag die Möglichkeit zum Kiten aufs Wasser zu gehen. An dem ca. einen Kilometer langen Strand wird das Wasser jedoch sofort tief und die Insel umrundenden Boote fahren sehr nah am Strand entlang. Das Wasser ist hier kabbelig und es entstehen bereits kleinere Wellen. Auch die starke Strömung sollte man nicht unterschätzen. Während des Amihan kommt der Wind am Puka Shell Beach sideshore von rechts. An der westlichen Seite Boracays gibt es keine Alternative zum White Beach, da dieser einen Großteil der westlichen Inselseite einnimmt.
Unterkunft und Leben auf Boracay
Die Lebenshaltungskosten sind auf Boracay in den letzten Jahren aufgrund der rasanten touristischen Entwicklung spürbar gestiegen und liegen im Vergleich zu anderen Landesteilen der Philippinen oder anderen asiatischen Reisezielen wie Thailand oder Vietnam eher im oberen Bereich. Dennoch sind Kitereisen für uns Europäer auf die Insel Boracay in allen Bereichen von der Mobilität über Ausflüge bis hin zur Gastronomie äußerst günstig.