Guadeloupe Kitereisen Check – Kitesurfen in der Karibik
Guadeloupe Kitesurfen – Unser neuer Kitereisen Check führte uns wieder einmal in die Karibik. Unser ehrgeiziges Vorhaben in ferner Zukunft einen Großteil der karibischen Kitespots bereist zu haben, rückten wir damit wieder ein kleines Stückchen näher. Das Ziel der Reise war diesmal die französische Schmetterlingsinsel Guadeloupe.
Aus der Luft betrachtet erinnert die Form der karibischen Antilleninsel tatsächlich an einen Schmetterling. Die Flügel setzen sich aus den beiden Hauptinseln Basse Terre im Westen und Grand Terre im Osten zusammen. Zu Guadeloupe gehören noch unzählige weitere Inseln und Inselchen, wie die bewohnten Marie Galante, La Désirade oder die wunderschöne Inselgruppe Les Iles des Saintes.
Gwada, wie Guadeloupe von den Einheimischen genannt wird, ist französisches Staatsgebiet. Für die Einreise benötigt jeder europäische Staatsbürger lediglich einen Personalausweis bzw. ein vergleichbares nationales Ausweisdokument. Auch in Sachen Bargeld braucht ihr euch nicht umstellen, denn offizielles Zahlungsmittel ist auf Guadeloupe der Euro.
Anreise nach Guadeloupe
Am Besten fliegt man das französische Eiland mit Air France an. Die Flugpreise von Deutschland nach Guadeloupe sind verglichen mit anderen karibischen Inseln mit 500 bis 700 Euro recht günstig, wenn ihr den Zubringerflug nach Paris Charles de Gaulle und einen Flughafenwechsel mit samt Gepäck nach Paris Orly in Kauf nehmt. Die beiden Flughäfen liegen etwa 45 Kilometer auseinander. Im Flugplan von Air France ist genügend Puffer für den Wechsel.
Für den Transfer zwischen den Flughäfen empfiehlt sich die ureigene Air France Busgesellschaft „Les Cars“, die auf diesen Transfer spezialisiert ist. Der Transfer ist im Flugticket in der Regel inkludiert, ansonsten kostet das Hin- und Rückticket 31,50 Euro, wenn ihr es vorab online bucht. Im Bus sind es sicher ein paar Euro mehr. Vom Flughafen Paris Orly fliegt ihr dann ohne weitere Zwischenstopps in 7:45 Stunden nach Point à Pitre, auf Guadeloupe.
Wind und beste Reisezeit zum Kitesurfen auf Guadeloupe
Guadeloupe besitzt ein tropisches Klima. Die Temperaturen verändern sich das ganze Jahr über kaum und liegen zwischen 28 und 31 Grad Celsius. Es gibt eine Regen- und eine Trockenzeit. Während der Trockenzeit von November bis Ende Juni weht ein warmer Passatwind aus Nordost über die Insel. Ab März dreht er dann auf Südost. In dieser Zeit bläst der Passat beständig mit 12 bis 20 Knoten. Werte über 25 Knoten werden nur äußerst selten erreicht. Wir empfehlen euch daher Kitegrößen zwischen 10 und 14 Quadratmeter mit auf Kitereisen nach Guadeloupe zu nehmen.
Regenzeit herrscht von Juli bis November. Guadeloupe liegt zudem inmitten des Hurrikangürtels und wird von Juli bis November immer mal wieder von heftigen Stürmen heimgesucht. Kitereisen nach Guadeloupe sind in dieser Zeit nicht zu empfehlen. Den besten Wind, die wenigsten Niederschläge und die Chance auf den meisten Sonnenschein hat man auf Guadeloupe definitiv von Januar bis März. Doch auch in diesen Monaten gibt es immer wieder kurze Regenschauer, die jedoch nur wenige Minuten andauern und dann der Sonne weichen.
Das ist auch der Grund dafür, dass Guadeloupe so üppig grün bewachsen ist. Besonders deutlich zeigt sich das am Regenwald von Basse Terre rund um den 1467 Meter hohen Vulkan Le Soufrière. Bei Wassertemperaturen um die 26 Grad Celsius könnt ihr Neo und Shorty getrost zu Hause lassen. Einen Lycra solltet ihr dennoch tragen, um euch vor der hohen Sonneneinstrahlung beim Kitesurfen auf dem Wasser zu schützen. Die empfohlene Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Guadeloupe ist von Dezember bis Mitte April.
Kitesurfen und Kitespots auf Guadeloupe
Zum Kitesurfen solltet ihr euch auf die Insel Grande Terre konzentrieren, da sie im Osten auf der Passat zugewandten Seite liegt. Die Kitespots befinden sich bis auf den Wavespot Le Moule alle an der Südküste Grande Terres. Der Wind kommt hier überall sideonshore von links.
Saint Francois
Ganz im Osten liegt der Kitespot Saint Francois mit seiner türkisblauen, teils stehtiefen und glatten Lagune und kleiner Welle für Welleneinsteiger am Außenriff. In der Bucht ankern allerdings sehr viele Segelboote und Katamarane, durch die ihr erst einmal kiten müsst. Hier kann es mitunter sehr tricky werden, so dass dieser Spot nicht unbedingt Anfängern zum Kitesurfen zu empfehlen ist. Seid ihr aber erst einmal draußen, habt ihr viel Platz für euch.
Raisins Clairs
Der nächste Spot liegt nur einen Steinwurf von Saint Francois in Richtung Westen entfernt. Der Strand von Raisins Clairs gehört zwar nicht zu den Mainspots zum Kitesurfen von Guadeloupe, dennoch finden sich hier zumeist Locals auf dem Wasser ein. Am hinteren Ende des Strandes (Westende) hat man genügend Platz auf einer Wiese zum Aufbauen. Vorsicht ist geboten, wenn ihr ins Wasser geht, denn über einen langen Abschnitt erstreckt sich direkt an der Wasserkante ein schmaler Steinstreifen. Obwohl innerhalb als auch außerhalb der Lagune viel Platz und gute Bedingungen herrschen, ist in Raisins Clairs kaum etwas los.
Bois Jolan
Bois Jolan ist wohl der bekannteste Spot zum Kitesurfen auf Guadeloupe. Vor allem Anfänger tummeln sich in der Lagune. Bois Jolan liegt etwa 15 Kilometer westlich von Saint Francois. Ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Ecoles du Kitesurf“ weist den Weg von der N 4. Der Kitebeach, wie die Lagune von Bois Jolan auch genannt wird, befindet sich etwas westlicher als der ausgeschilderte Touristenstrand.
Am Kitespot selbst könnt ihr auf einer großen Wiese vor dem Beach eure Kites aufbauen. Während unseres Kitereisen Checks lag an der Wasserkante ein brauner Teppich aus Seegras, der sich noch 20 bis 30 Meter weiter ins Wasser ausbreitete. Danach wurde die Lagune aber wieder an vielen Stellen gewohnt türkisblau mit einigen stehtiefen Sandbänken. Der Meeresgrund am Bois Jolan wechselt ständig zwischen feinstem Sand, Seegrasfeldern und Riffen. Das Wasser in der Lagune ist etwas kabbelig, aber auch da gibt es stellenweise ein paar spiegelglatte Freestylepisten. Am Strand befinden sich mobile Kiteschulen, die Kitematerial verleihen und Kompressoren zum Aufbauen der Kites zur Verfügung stellen.
Saint Anne
Weniger als fünf Autominuten vom Kitebeach Bois Jolan in Richtung Westen liegt der Strand von Saint Anne. Dieser ist jedoch von Badegästen und Touristen so stark belagert, dass ihr dort maximal rausgehen solltet, um von hier aus direkt zum vorgelagerten Riff mit einer fantastischen Linkswelle zu kiten.
Les Galbas / Plage du Caravelle
Am westlichen Ende von Saint Anne befindet sich der Strand Les Galbas, der in den Strand Caravelle übergeht. Der Spot ist eigentlich für die Windsurfer reserviert. Kitesurfer gehen etwas weiter an der Spitze die zum Strand Le Caravelle gehört ins Wasser und kiten auf der traumhaften türkisblauen Lagune von Saint Anne. Achtet darauf, dass ihr nicht zu weit in Richtung Saint Anne bzw. dem Ufer kitet, da dort der Wind durch Landabdeckung schlagartig weg sein kann und in dem Bereich zwischen dem Strand Les Galbes und dem Strand von Saint Anne nur die Möglichkeit an einem Steinufer mit Promenade zum Anlanden existiert. Was wohl ziemlich schwierig wird.
Les Salines
Der westlichste Spot zum Kitesurfen entlang der Südküste von Grande Terre heißt Les Salines und ist unser Tipp für Guadeloupe. Er ist komplett unbebaut, palmenbesäumt und umgeben von kristallklarem türkisen Wasser. Im Vergleich zum Kitebeach in Bois Jolan ist der Kitespot wenig frequentiert. Der Wind kommt hier aufgrund der Küstenlinie von Les Salines komplett auflandig.
Ihr könnt zum Riff rausfahren und dort in den Wellen spielen oder in einem der vielen Glattwasserabschnitte in Strandnähe euer Trickrepertoire aufbessern. Der Stehbereich reicht etwa 20 Meter, danach wird es tief. Bitte denkt daran, mehr als eine Leinenlänge zum Ufer Abstand zu halten, falls der Schirm mal runter kommt. Les Salines kommt dem Traum eines karibischen Kitestrandes auf Guadeloupe wohl am Nächsten.
Insel Illet Caret
Ein absolutes Highlight ist ein Tagesausflug auf die kleine, menschenleere Insel Illet Caret, die sich etwa sieben Kilometer vor der Nordküste Basse Terres befindet. Man kann sich von Fischern für etwa 20 Euro pro Person von Morne Rouge aus in der Nähe von Saint Rose hinüber bringen, vor der Traumkulisse dieser kleinen Postkarteninsel in glasklarem, spiegelglattem Wasser kitesurfen und wieder abholen lassen. Der Trip wird mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis werden. Weiter könnt ihr an den Stränden der Ostküsten von Marie Galante und der Insel Terre de Haut (Les Illets de Saints) kiten, die man bequem per Fähre erreichen kann.
An der Ostküste von Basse Terre gibt es mit Goyave und Grande Anse im Südosten zwei weitere Kitespots, die allerdings an dunklen Sandstränden liegen und unseres Erachtens nicht die weite Anreise in die Karibik wert sind, so dass wir diese eher unbeachtet gelassen haben.
Unterkunft und Leben auf Guadeloupe
Wer zum Kitesurfen nach Guadeloupe kommt, sollte sich seine Unterkunft auf Grande Terre suchen. Optimal zu den Kitespots gelegen ist die Region Saint-Anne. Wir haben uns für die Le Petite Villa Guadeloupe entschieden. Eine kleine feine Villa in der Nähe des Surfstrandes Helleux für vier bis sechs Personen mit einer kompletten Küche und einer wunderschönen Holzterrasse mit einem Privatpool.
Die Villa wird von Marie und Anthony vermietet. Anthony ist selbst begeisterter Kiter und kann viele Tipps zu den Spots geben. Allerdings bekommt ihr diese ausschließlich auf Französisch. Je nach Saison kostet die Villa für zwei Wochen um die 2000 Euro, was im Vergleich zu den üblichen Unterkunftspreisen auf Guadeloupe äußerst fair ist. Von Le Petite Villa aus fährt man fünf Minuten zum Kitebeach Bois Jolan oder 15 Minuten nach Les Salines. Nach Saint Francois benötigt man etwa 10 bis 15 Minuten in die andere Richtung.
Darüber hinaus finden sich an der Südküste Grande Terres diverse Hotels und Privatunterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Ein Mietwagen für den Aufenthalt auf Guadeloupe ist Pflicht, da die Kitepots zu weit auseinanderliegen. Wer dennoch drauf verzichten will, sollte sich direkt eine Unterkunft in Saint-Anne oder Saint-Francois am Spot suchen. Für die Suche nach Hotels und Unterkünften in der Nähe der Kitespots empfehlen wir Booking.com, das weltweit führende Hotelreservierungsportal mit täglich über einer Million Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen, Ferienparks und Campingplätzen.
Die Lebenshaltungskosten sind verglichen zu anderen karibischen Inseln recht erschwinglich. Viele Dinge zum tägliche Leben werden auf Guadeloupe selbst hergestellt. Das Preisniveau liegt bei vielen Grundnahrungsmitteln im Supermarkt nur leicht über dem deutschen Preisniveau. Exportierte Artikel etwa aus Europa sind allerdings spürbar teurer. Wer sich auf Guadeloupe selbst versorgen will, dem empfehlen wir die Kette „Leader Price“, eine Art Pendant zu Aldi, mit vielen eigenen Produkten und weniger Markenartikeln. Alles Andere bekommt ihr bei Carrefour Express oder Hyper-Market.
Guadeloupe hat kulinarisch einiges zu bieten. Die einheimische kreolische Küche ist vielfältig. Highlights auf der Speisekarte waren für uns immer frisch gegrillter Fisch, Kochbananen- und Kürbisaufläufe mit frischem Baguette. Hier können wir wärmstens das Restaurant „La rhumerie du pirate“ empfehlen. Es ist unter Einheimischen wie auch Touristen sehr beliebt und immer sehr gut besucht. Es liegt etwas versteckt direkt am Wasser auf der D 118 (Route de la Pointe des Chateaux) zwischen Saint-Francois und dem Aussichtspunkt Pointe de Chateaux, in der Bucht Petite Anse Kahouanne. Auf zwei Terrassen sitzt ihr direkt über dem Meer und könnt zum Meeresrauschen perfekt zubereiteten Fisch, Meeresfrüchte, Hummer aber auch gegrillte Steaks zu fairen Preisen genießen.
Alternativen zum Kitesurfen auf Guadeloupe
Sollte mal kein Wind zum Kitesurfen sein, wartet auf euch ein üppiges Flautenprogramm auf Guadeloupe. Neben Fallschirmspringen in Saint Francois, könnt ihr SUP und Kanutouren durch die Mangroven unternehmen. Am Strand vom Surfspot Helleux habt ihr die Möglichkeit Wellenreitkurse zu machen oder Schnorcheln und Tauchen zu gehen. Während der Windzeit halten sich viele Wale vor Guadeloupes Küste auf. Whale Watching wird überall angeboten. Mit etwas Glück könnt ihr, wie wir, die riesigen Meeresbewohner vom Pointe de la Grande Vigie, im Norden Grande-Terres, vom Land beobachten.
Guadeloupe eignet sich zudem hervorragend zum wandern. Über 30 verschiedene Wanderrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sind auf frei erhältlichen Wanderkarten verzeichnet. Auch der Aufstieg zum Vulkan Le Soufriére gehört zu einer der Routen. Auf Basse Terre warten ein paar traumhafte Wasserfälle auf euch. Im Prinzip finden sich überall auf Guadeloupe tolle Aussichtspunkte, kleine malerische Dörfer und traumhafte Strände, um einfach nur die Seele baumeln zu lassen.
KMTV Kitereisen Empfehlung: Egal ob Flaute oder Wind, ihr solltet unbedingt einen Abstecher auf die Insel Terre de Haut machen, die zur Inselgruppe Les Saints gehört. Von Trois Riviere im Süden Basse-Terres wird die Insel täglich um 9 Uhr mit Booten angesteuert. Auch von Saint Anne und Saint Francois ist eine Überfahrt möglich. Terre de Haut besitzt einen der schönsten Naturhäfen der Welt, den man vom Fort Napoléon am Besten überblicken kann.
Der Hauptort der Insel mit seinen kleinen pastellfarbenen Häusern bietet unendlich viele eindrucksvolle Fotomotive. Mietet euch doch direkt nach Ankunft einen Roller oder ein E-Bike. So könnt ihr die nur sechs Quadratkilometer große Insel hautnah erkunden. Vergesst nicht eure Schnorchelausrüstung für die atemberaubende Unterwasserwelt vor dem Strand Pain de Sucre.
Unser Kitereisen Fazit
PROS
- Passatwinde, Flautenprogramm, relativ günstig
KONTRAS
- volle Strände
Windsicherheit
Kitespots
Sehenswert
Preis / Leistung
ZUSAMMENFASSUNG
Die bequeme und relativ kostengünstige Erreichbarkeit von Guadeloupe, das erschwingliche Leben auf der Insel und insbesondere die beständigen Passatwinde sind handfeste Argumente für Kitereisen nach Guadeloupe. Das Verschmelzen französischer Einflüsse mit karibischen Traditionen verleiht Guadeloupe einen einzigartigen Charme. Leider finden sich auf Guadeloupe nur noch selten einsame karibische Traumstände. Dennoch drücken wir aufgrund der vielfältigen Alternativen zum Kitesurfen ein Auge zu und empfehlen Guadeloupe als Reiseziel zum Kiten in die Karibik absolut weiter.