Tatajuba Kitereisen Check – Kitesurfen im Norden von Brasilien
Tatajuba Brasilien Kitesurfen – Palmen, Sonne, Caipirinha, Hängematten am und im Wasser, Dünen- und Lagunenlandschaften, die sich über hunderte von Kilometern erstrecken und eine Windgarantie, wie sie kaum ein zweites Mal auf der Welt zu finden ist, sind die Zutaten für Kitereisen in den Nordosten von Brasilien.
Schon seit einigen Jahren hat das Kitesurfen die Küsten und Lagunen Brasiliens erobert und prägt ganze Ortschaften mit seiner Infrastruktur. Nördlich und südlich von Fortaleza reihen sich unzählige Kitespots aneinander und locken von Juli bis Februar tausende von Kitesurfern aus aller Welt an. Brasilien gilt gemein hin als das Mekka der Downwinder. Kein Wunder also, dass viele Spots wie Cumbuco oder Paracuru aus allen Nähten platzen.
Dennoch gibt es immer noch ein paar entspannte Juwelen an der Nordostküste Brasiliens. Eines von ihnen ist Tatajuba. Dort im abgelegenen Fischerdörfchen auf halbem Weg zwischen Jericoacoara und Camocim betreibt der Reiseveranstalter Kiteworldwide eine wunderschöne Pousada mit einer Kitestation direkt am Kitespot. Die Hamburger haben uns für diesen Kitereisen Check in ihre „Kiteworldwide Pousada“ eingeladen und gerne sind wir ihr nach unseren tollen Eindrücken in Dakhla / Marokko und Sal / Kapverden gefolgt.
Über Kiteworldwide
Seit 2009 bietet Kiteworldwide Kitereisen an und fokussiert sich auf windsichere Reiseziele und Kitespots, die sich fernab vom Massentourismus befinden. Außergewöhnliche Unterkünfte und professionelle Kitestationen wie in Kapstadt, Brasilien, Sansibar oder Sri Lanka, an denen Anfänger im Urlaub das Kitesurfen lernen und Aufsteiger Gelerntes festigen können, gehören zu ihren Markenzeichen. Dabei legt Kiteworldwide großen Wert auf ein entspanntes Reiseerlebnis und stellt in all ihren Destinationen den Community Gedanken in den Vordergrund.
Tatajuba und der Nordosten von Brasilien
Tatajuba liegt etwa 330 Kilometer westlich von Fortaleza direkt an der Mündung des Tucunduba am atlantischen Ozean. Das kleine Kiteparadies gehört zum brasilianischen Bundesstaat Ceara, dessen fast 600 Kilometer lange Küstenlinie im Nordosten von Brasilien von verästelten Flusslandschaften, gigantischen Sanddünen, skurrilen Mangrovenwäldern und unzähligen Süßwasser-Lagunen geprägt ist.
Der kleine Fischerort liegt abgelegen, inmitten einer nahezu unberührten Natur, irgendwo im nirgendwo. Die Bevölkerungsdichte der Region ist extrem gering. Wo man hinsieht, erblickt man Sand, Wasser und Palmen. Wilde Eselherden streifen durch die Dünen und Affen hangeln sich durch die Baumwipfel. Der Wind ist ein ständiger Begleiter. Alles riecht nach Abenteuer und am besten kann man diese fast grenzenlose Freiheit auf der Rückbank eines offenen Buggys packen.
Entlang der Flussmündung und rundum den Ort Tatajuba gibt es gerade einmal ein Dutzend Pousadas, die sich ganz auf den Kitetourismus eingestellt haben. Wege und Straßen bestehen ausschließlich aus feinem Strandsand und sind zum Teil nur bei Ebbe befahrbar. Ohne ein Allradfahrzeug oder Buggy ist die Region kaum zu erreichen. Tatajuba selbst bietet seinen Besuchern wenig an. Das Leben spielt sich überwiegend in den Pousadas, den zwei bis drei Bars / Restaurants am Strand und natürlich an der Kiteworldwide Station direkt am Kitespot ab.
Beste Reisezeit zum Kitesurfen in Tatajuba – Brasilien
Das Klima des Bundesstaates Ceara ist tropisch. Tatajuba liegt nur ein paar Grad unterhalb des Äquators. Diese Nähe sorgt das ganze Jahr über für eine hohe Sonnenstunden-Quote und warme bis heiße Temperaturen. Die Regenzeit beginnt in Brasilien etwa Anfang Februar und dauert in der Regel bis Juni an. Die Wassertemperatur des Atlantiks beträgt ganzjährig 27 bis 29 Grad Celsius, was einen Neoprenanzug zum Kitesurfen, in welcher Länge auch immer, entbehrlich macht.
Kaum eine andere Region dieser Erde verfügt über eine so hohe Windgarantie wie der Nordosten von Brasilien. In der Hauptsaison nähert sich der Wind zuverlässig der einhundert Prozent Marke. Grund hierfür sind Passatwinde aus ost- bis südöstlichen Richtungen, die zwischen Mitte Juni und Mitte Februar über die Kitespots der Ceara hinwegfegen und optimale Bedingungen zum Kitesurfen liefern.
Ceara ist ein Starkwindrevier. Je nördlicher sich die Kitespots befinden, desto mehr Druck entwickelt der Wind, denn der immer breiter werdende Dünengürtel verstärkt den Passat aufgrund der lokalen Thermik. Besonders die Gegend um Tatajuba profitiert von diesem Effekt. Während den Kitespots in der Region von Cumbuco und Fortaleza bereits Ende Januar die Luft ausgeht, spannt Tatajuba noch bis in den Februar hinein die Tücher der Kites und auch in Sachen Schirmgrößen könnt ihr für Tatajuba etwas kleiner planen.
Besonders erstaunlich ist die Präzision, mit der der Passat in den Tag startet. Zwischen 10 und 11 Uhr baut er sich wie ein Uhrwerk langsam auf und erreicht zwischen 12 und 13 Uhr seine volle Stärke. 25 bis 35 Knoten sind die Regel und nicht die Ausnahme. Beginnt euren Tag ganz in Ruhe, frühstückt, genießt die Sonne, bevor es mittags zum Kitesurfen geht. Häufig weht in den Morgenstunden auch schon ein Südwind, der gegen 10 Uhr allerdings wieder an Fahrt verliert. Beste Reisezeit zum Kitesurfen und für Kitereisen nach Tatajuba ist aufgrund der Regenzeit von Anfang Juli bis Ende Januar.
Anreise, Kitegepäck und Kosten der Kitereise
Wer mit Kiteworldwide reist profitiert von ihrem Komplettservice. Flug, Transfer, gewünschte Unterkunft und Verpflegung werden für Euch organisiert. Zielflughafen in Brasilien ist, die von Deutschland aus 7.500 Kilometer entfernte Millionenstadt, Fortaleza. Condor bietet von Frankfurt aus hierhin einen Direktflug an. In der Economy Version sind 20 Kilogramm Freigepäck enthalten. Das Kitegepäck bis 30 Kilogramm kostet ca. 70 Euro pro Strecke extra.
Die reine Flugzeit beträgt ungefähr 9 Stunden 30 Minuten mit einer Zeitverschiebung von fünf Stunden zurück. Wer über die Schweiz oder Österreich anreist, bekommt mit Lufthansa oder Swiss Air gute Zubringerflüge. Eine Alternative zu Condor ist die Airline TAP Portugal. Hier muss in der Regel ein Zwischenstopp in Lissabon hingenommen werden.
Alles in allem kostet die 14 tägige Kitereise mit Kiteworldwide für ein Basis Paket in der besten Reisezeit zum Kitesurfen ab 1.400 Euro pro Person mit einer Doppelbelegung in einem Bungalow. Im Basis Paket enthalten ist der Flug, die Unterkunft inklusive Halbpension, zwei Trips pro Woche zu anderen Kitespots, das Storage und der Kite Service an der Station, sowie ein wöchentliches Barbecue und natürlich der Kiteworldwide Guide vor Ort. Zusätzlich fallen einmalig 350 Euro für den Transfer (hin und zurück) von bis zu vier Personen von Fortaleza nach Tatajuba an. Wer das Kitesurfen in Tatajuba lernen oder seine Skills verbessern will, kann weitere Pakete bei Kiteworldwide hinzubuchen.
Von Fortaleza aus geht es dann in Richtung Tatajuba weiter mit einem modernen Jeep. Die Fahrt dauert etwa vier bis fünf Stunden. Besonders die letzten Kilometer sind beeindruckend, wenn es durch die abgelegenen Dünenlandschaften geht. Wer einen kurzen Zwischenaufenthalt in Jericoacoara einplant, reist sogar über den Nationalpark Jericoacoara an. Die Jeeps fahren von hier kilometerweit über den Sandstrand, entlang am Meer, durch urige Mangrovenwälder und überwinden Flüsse mit einfachen Holzfloßen.
Die Kiteworldwide Pousada
Die Kiteworldwide Pousada liegt direkt am Kitespot von Tatajuba. Sie ist aufgeteilt in eine Pousada Area, dem Hauptteil, und einer Beach Area, die sich direkt an der Kitestation befindet. Die Unterkünfte in der Pousada Area sind umgeben von Holzpalisaden und liegen etwa einhundert Meter hinter der Kiteworldwide Station inmitten eines paradiesischen Tropengartens. Palmen und Cashewbäume ragen überall aus dem Sand empor.
Die Anlage ist sehr gepflegt und mit viel Liebe zum Detail. Sie verfügt über einen traumhaften Poolbereich mit einem offenen Poolhaus, einer Bar und chilligen Sonnenliegen. Je nach Budget und Vorliebe gibt es unterschiedliche Unterkünfte, die sich bei Kiteworldwide buchen lassen. In der Pousada Area könnt ihr euch zwischen einem Bungalow mit einer eigenen Terrasse und Hängematte, dem Kitehouse mit einem privaten Zimmer und einem gemeinsam genutzten Wohnbereich oder einer Palafita, einem brasilianischen Baumhaus, entscheiden.
Wer noch dichter am Kitespot wohnen möchte, bucht sich in einen der drei Beach Bungalows ein. Hier trifft in jedem Fall der Spruch zu: „Vom Bett aufs Brett“. Denn bis zur Wasserkante der Lagune sind es gerade einmal ein paar Schritte. Legt euren Kite in den Sand, genießt eiskalte Getränke auf der Bungalow eigenen Terrasse und geht zum Kitesurfen, wann immer es euch aufs Wasser zieht. Spektakuläre Sonnenuntergänge gibt es kostenlos dazu. Alle Unterkünfte sind ausgestattet mit einem kleinen Kühlschrank und einem Safe. Die Zimmer und Bungalows werden jeden Tag gereinigt und die Getränke in der Minibar aufgefüllt.
Wir haben selbst haben in einer Palafita gewohnt. Diese imposanten Baumhäuser stehen auf vier Meter hohen Stelzen und überragen die gesamte Area. Von der Terrasse der Palafitas aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Lagune, den traumhaften Garten und die Sanddünen der Ceara. Die geräumige Palafita erstrahlt innen wie außen in natürlichen Holztönen. Das Doppelbett liegt auf einer Linie mit der Terrasse, sodass man morgens bei geöffneter Tür vom Bett aus den Sonnenaufgang beobachten kann.
In der Palafita befinden sich neben einem Schreibtisch, Schrank und einer Sitzecke, auch eine große Dusche, eine separate Toilette und ein Waschbereich. Das Wohnen in einer Palafita ist schon etwas Besonderes. Gerade wenn abends der Wind so richtig in Stimmung ist und über das Dach bläst, schwingt das Baumhaus leicht mit und schafft eine schwer in Worte zu fassende Atmosphäre von Gemütlichkeit und Abenteuer.
Im offen gehaltenen Restaurant der Pousada Area inklusive einer Bar und einem gemütlichen Sitzbereich werden nicht nur die Mahlzeiten eingenommen, es ist auch Treffpunkt für alle Kiteworldwide Gäste. Hier sitzt man abends bei einem Bier, einem Caipirinha oder Glas Wein beisammen, lernt sich kennen und teilt Eindrücke des Tages oder spielt Karten und angesagte Brettspiele. Überhaupt herrscht in der gesamten Kiteworldwide Pousada eine äußerst entspannte und familiäre Atmosphäre. Die Pousada mit der Beach Area hat insgesamt Platz für bis zu 30 Gäste.
Kostenloses WiFi (WLAN) gibt es in der gesamten Pousada Area und unten am Beach an der Kitestation. Allerdings sollte man seine Ansprüche in Bezug auf die Geschwindigkeit dem brasilianischen Möglichkeiten dort in dieser abgelegenen Gegend etwas herunterschrauben. Am besten funktioniert es an der Kitestation und im Restaurant, wenn nicht alle Gäste gleichzeitig im Internet unterwegs sind.
Bei Kiteworldwide ist für alle Gäste die Halbpension im Reisepreis mit inbegriffen. Ein wichtiger Baustein in Sachen Community, gibt es doch keine bessere Möglichkeit des Austausches und Kennenlernens als bei einem leckeren Essen. Der Tag startet pünktlich im Restaurant mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstück. Frisch gebackenes Brot, Auflage, frisches Obst und Gemüse, Säfte und Müsli gehören ebenso dazu wie Omeletts, Rühr- oder Spiegeleier.
Aus dem Abendessen macht Kiteworldwide wie in all ihren Destinationen auch in Tatajuba ein Highlight des Tages. Klasse Köche zaubern hier jeden Abend ein exzellentes Drei-Gänge-Menü auf den Tisch. Die Auswahl der Gerichte reicht von „Hausmannskost“ bis kulinarisch. Immer ist es aber kreativ und unglaublich lecker. Fragt unbedingt nach dem Meloneneis. Es ist wirklich ein Hochgenuss. Einmal pro Woche veranstaltet Kiteworldwide für seine Gäste ein typisch brasilianisches BBQ an der Kitestation. Dann kommt vor allem viel Seafood, Spare Rips und brasilianische Spezialitäten wie Picanha auf den Tisch.
KMTV Food-Tipp: Das Picanha müsst ihr unbedingt mit der Fettschicht probieren. Erst dann entwickelt sich dieser unglaublich leckere Geschmack. Einfach mal wagen, ihr werdet belohnt.
Darüber hinaus lädt Kiteworldwide jeden Sonntagabend in ein einheimisches Restaurant, welches ebenfalls direkt am Kitespot liegt. Das Ambiente ist super gemütlich und die lokale Küche mit viel Fisch, Hühnchen, Garnelen und frischen Salaten super lecker.
Kitesurfen in Tatajuba
Wer in der Hauptsaison nach Tatajuba zum Kitesurfen kommt, braucht sich über den Wind keine Gedanken machen. Er ist einfach jeden Tag um die gleiche Zeit da. Die beiden Kitespots an der Flussmündung und am offenen Meer bieten Anfängern wie Aufsteigern ideale Voraussetzungen zum Kitesurfen lernen und Fortgeschrittenen jede Menge Abwechslung mit Flachwasser zum Freestylen und moderaten Einsteigerwellen zum Abfahren.
Die Bedingungen an den Kitespots von Tatajuba sind stark abhängig von den Gezeiten des Atlantiks. Ebbe und Flut wechseln sich alle sechs Stunden ab. Jeden Tag verschiebt sich zudem der Zeitpunkt von Niedrigwasser und Hochwasser um 45 Minuten nach vorne. Hauptwindrichtung zum Kitesurfen in Tatajuba ist Ost. Der Wind ist in der Regel recht konstant. Nur gegen Abend und bei sehr starken Winden kann es etwas böiger werden.
Große Kites könnt ihr in Tatajuba getrost zu Hause lassen. Schwere Kitesurfer sind eher mit Schirmgrößen von sieben bis neun Quadratmetern unterwegs, leichteren Kitern genügen vier bis sechs Quadratmeter zum Kitesurfen. Ein riesen Plus in Tatajuba sind die nahezu immer gleichen Windstärken an den Kitespots, sodass ihr euch auf eine Schirmgröße einstellen und schnellere Erfolgen beim Kiten erzielen könnt.
Der Kitespot Tatajuba Lagoon / Flussmündung
Hauptspot zum Kitesurfen in Tatajuba ist eine etwa 600 mal 200 Meter große Lagune an der Flussmündung des Tucunduba, die im weiteren Verlauf in Lee im Meer endet. Der Kitespot Tatajuba Lagoon liegt direkt vor der Kiteworldwide Station. Eine etwa 400 Meter lange Sandbank trennt die Lagune vom atlantischen Ozean und macht den Spot gerade für Anfänger sehr sicher. Auch bei Hochwasser ist der größte Teil der Lagune stehtief. Lediglich entlang des Flussbettes, parallel zur Sandbank, liegt ein tieferer Channel, hier müsst ihr beim Abstieg vom Board schwimmen. Bei Ebbe läuft die Flussmündung fast vollständig leer und der Weg zum Meer verlängert sich um 200 bis 300 Meter.
UPDATE (01.12.2019): Die Landzunge zwischen dem offenen Meer und der Lagune ist mittlerweile dauerhaft überspült, so dass keine Lagune zum Kiten mehr in Tatajuba vorhanden ist. Auch der Stehbereich im Wasser und der Bereich zum Starten und Landen vor der Station hat sich merklich verkleinert. Hier muss dann weiter nach Lee ausgewichen werden. Auch ist mit dem vermehrten Auftreten von Seegras zu rechnen.
Der Passat kommt am Kitespot von Tatajuba Rivermouth / Flussmündung sideonshore von rechts an. Der Wind bläst überwiegend konstant. Lediglich vor der Sanddüne in Luv und wenn ihr weiter den Fluss ins Landesinnere hinauf kitet, wird er schon recht böig. Der feine Sandstrand vor der Station bietet genügend Platz zum Aufbau der Kites. Nur bei Flut müsst ihr zum Starten und Landen ein paar Schritte ins Wasser gehen.
KMTV Spot-Tipp: Legt eure Leinen nicht über den Sandweg aus, damit Buggys und andere Vehikels nicht versehentlich drüber fahren und sie beschädigen. Die Aufbauzone vor der Kiteworldwide Station ist mit halb eingegrabenen gelben Autoreifen gekennzeichnet.
Der Untergrund der Lagune besteht aus festem Sand. Es gibt kaum Muscheln oder Steine, an denen man sich verletzten kann. Haltet euch dennoch von den Fischerbooten fern. Die Anker im Wasser sind ziemlich rostig und die an ihnen befestigten Taue ziemlich lang. In der Regel habt ihr auf dem Wasser genügend Platz zum Kitesurfen. Nur wenn die Downwindergruppen anderer Kiteschulen aus Jericoacoara vom Meer in die Flussmündung einsickern, kann es kurzzeitig etwas enger werden.
KMTV Spot-Tipp: Wem es in der Lagune zu eng ist, weicht entweder aufs Meer aus oder kitet direkt in Lee an der Öffnung zum Meer. Dort ist das Wasser mitunter noch glatter zum kiten und ihr findet klasse Kickerwellen zum Springen und Freestylen vor. Achtet nur auf die Anzahl der Fischerboote in der Mündung, die den Rückweg etwas versperren könnten.
Der Kitespot Tatajuba Ocean
Hinter der Sandbank beginnt der Kitespot Tatajuba Ocean. Im offenen Atlantik finden Aufsteiger und Fortgeschrittene ein paar ganz nette, saubere Einsteigerwellen von einem bis zwei Metern Höhe vor. Gerade für diejenigen von euch, die beim Kitesurfen bei starken Winden hoch hinaus wollen, bieten die Wellenberge ideale Abschussrampen.
Das Meer erreicht ihr am besten, indem ihr euch bei Flut von der Kiteworldwide Station in der Lagune nach Lee ans Ende der Flussmündung abfallen lasst und von dort direkt ins Meer kitet oder je nach Tidenstand zwei- bis dreihundert Meter quer quer durch die trockene Lagune und über die Sandbank mit dem Kite lauft.
KMTV- Spot-Tipp: Auf der Sandbank liegen immer mal wieder ein paar kleinere Seegrasfelder. Wenn ihr mit dem Kite zu Fuß unterwegs seid, tretet nicht, wenn es sich vermeiden lässt, dort hinein. Darunter könnte scharfkantiges Strandgut oder der ein oder andere stachlige Kugelfisch liegen.
Die Kiteworldwide Kitestation
Mittelpunkt und Anlaufstation am Kitespot von Tatajuba ist die Kitestation von Kiteworldwide. Das moderne Kitecenter verfügt über alle Annehmlichkeiten einer guten Kitestation. Ein Storage, eine Umkleide, Toilette, Dusche und Pumpen gehören ebenso zur Kiteworldwide Station wie eine Bar mit eiskalten Getränken und kleinen Snacks sowie windgeschützte Sitzmöglichkeiten. Die „Beach Boys“ sind sehr aufmerksam.
Sie stehen nicht nur als Start- und Landehelfer zur Verfügung, sondern unterstützen Euch auch beim Abknüpfen der Leinen oder zusammenpacken der Kites. Ein besonderer Service der Kitestation ist, dass ihr aufgebaute Kites im windgeschützten Bereich abstellen könnt und so für die nächste Session sofort wieder startbereit seid, ohne dass der Schirm die ganze Zeit über im sandigen Sturm liegen muss.
Natürlich bietet Kiteworldwide auch Kurse für Anfänger zum Kitesurfen lernen an. Ihr braucht also keine Erfahrungen mit nach Brasilien bringen. Die Kiteschule ist VDWS lizensiert und nutzt sowohl für die Kitesurfschulungen als auch für den Verleih aktuelle Kites und Boards von Core Kiteboarding. Besonderes Highlight ist das VIP Coaching mit Linus Erdmann. Wer hat schon die Möglichkeit, seine Skills beim Deutschen Meister im Freestyle verbessern zu können. Linus schult ab Sprünge aufwärts und analysiert mit euch nach jeder Stunde anhand von Videos eure Fortschritte. Die Termine für das VIP Coaching könnt ihr auf der Webseite von Kiteworldwide in Erfahrung bringen.
KMTV-Tipp: Lasst den Tag an der Kitestation mit einem Caipirinha von der Bar ausklingen. Das funktioniert am besten mit anderen Kitern ganz gechillt auf den Sitzbänken mit Blick zum Kitespot. Das ist natürlich keine Anleitung zum Alkohol-Trinken. Unser Tipp funktioniert genauso gut mit einer eiskalten Cola oder was auch immer.
Mehr Spots zum Kitesurfen in der Nähe von Tatajuba
Kitespot Lagoa Grande
Der Kitespot Lagoa Grande liegt etwa sechs Kilometer südöstlich der Kiteworldwide Pousada in Tatajuba. Ihn erreicht man nur mit einem Buggy. Den Weg dorthin können wir beim besten Willen nicht einmal beschreiben. Denn die spiegelglatte Süßwasserlagune liegt inmitten einer labyrinthartigen Dünenlandschaft, lebensfeindlich und doch so beeindruckend.
Die meist stehtiefe Lagune reicht tief ins Land hinein. Die besten Bedingungen zum Kitesurfen habt ihr am nördlichen Ende der Lagune. Optimale Windrichtung ist Nord-Ost bis Ost. Der Wind am Kitespot ist recht böig. Dafür aber nicht ganz so stark wie in Tatajuba. Lagoa Grande ist sehr safe. Kitet nur nicht zu sehr an die Wälder auf der gegenüberliegenden Seite heran, da dort der Passat extrem verwirbelt. Haltet euch auch von den hohen Dünen fern.
Wer seine Kitesession beendet hat, findet in der Nähe ein paar nette Restaurants mit Erfrischungen und leckeren Fischgerichten. Kiteworldwide unternimmt in der Regel jede Woche einen Ausflug zur Lagoa Grande. Den Wüstentrip solltet ihr unbedingt mitmachen. Er ist trotz des permanenten Sandpeelings ein echtes Highlight in eurem Kiteurlaub.
Der Kitespot Praia de Guriú / Downwinder nach Tatajuba
Etwa 30 Minuten von Tatajuba in Richtung Osten liegt der Kitespot Praia de Guriú. Guriú ist eine perfekte Flachwasserlagune vor einem skurrilen Mangrovenwald. Die grauen Verästelungen in und über dem schneeweißen Sandstrand sind geradezu märchenhaft und Anziehungspunkt einiger Ausflugstouren. Kleine Bars zwischen den Bäumen sorgen für die notwendigen Erfrischungen.
Am besten baut ihr eure Kites am westlichen Ende des Mangrovenwaldes auf. Dort ist genügend Platz zum Starten und Landen. Zwischen den Bäumen solltet ihr nicht ins Wasser gehen. Die Gefahr sich an den Wurzeln zu verletzen oder den Kite in die Bäume zu setzen, ist nicht gerade klein. Der Wind zum Kitesurfen kommt in Lagoa Guriú idealerweise aus Ost. Die Lagune wird geschützt von einer breiten Sandbank im Norden. Dahinter findet ihr ein paar ganz nette Kickerwellen vor.
Guriú ist nicht nur ein perfekter Freestylespot zum Kiten, er ist auch der Startpunkt für einen Downwinder zurück nach Tatajuba. Die Strecke ist etwa zehn Kilometer lang. Kiteworldwide organisiert diesen Downwinder einmal pro Woche. Um mitfahren zu können, solltet ihr aber dennoch ein Aufsteiger Level haben. Gerade Kitern, die das Höhelaufen gerade gelernt haben, fällt es schwer sich nach Lee abfallen zu lassen. Aber genau das ist hier gefragt. Am besten könnt ihr bereits auf der Zehenkante fahren, dann sind Downwinder für euch kein Problem.
Die Strecke entlang der Küste zurück nach Tatajuba ist recht sicher. Es gibt einen kleinen Abschnitt etwa am Ende des ersten Drittels, in dem viele Steine und Felsen im Wasser liegen. Der Bereich ist an dem roten Sandgestein am Strand gut zu erkennen. Haltet euch für die paar hundert Meter etwa 50 bis 100 Meter vom Ufer entfernt. Während des gesamten Downwinders fährt der Buggy von Kiteworldwide am Strand neben euch her und landet euch den Kite, wenn es Probleme gibt. Auch ist immer ein erfahrener Kitelehrer auf dem Wasser dabei und achtet auf die Gruppe.
KMTV Downwinder-Tipp: Genießt jeden Meter der Strecke mit dem Wind im Rücken und der tiefstehenden Sonne vor euch.
Der Kitespot Lagoa Torta / Laguinho
Lagoa Torta ist ein weiterer Flachwasserspot zum Kitesurfen südwestlich der Kiteworldwide Pousada. Die Lagune ist etwa vier Kilometer von Tatajuba entfernt. Die Bedingungen sind mit denen in Lagoa Grande zu vergleichen. Ideale Windrichtungen zum Kitesurfen ist Nord-Ost. Das Wasser ist in Ufernähe hinter den Sandbänken spiegelglatt. Aber auch in Lagoa Torta kommt der Passat recht böig an. Daher eignet sich der nördliche Teil der Lagune am besten zum Kiten.
Der Kitespot Camocim
Der Kitespot Camocim liegt etwa 16 Kilometer westlich von Tatajuba gegenüber der größten Stadt der Region, Camocim, auf der anderen Flussseite des Rio Coreau. Der Spot erstreckt sich entlang einer Landspitze vom offenen Meer bis in die Flussmündung des Coreau. Die Wellen auf dem Meer können bis zu 2,5 Meter hoch werden, sind aber ziemlich ungeordnet. Flachwasser gibt es nur in der Lagune. Zwar kitet ihr dort vor der tollen Kulisse der Stadt Camocim, der Ostwind ist dafür aber extrem böig. Diesen Spot empfehlen wir daher nur erfahrenen Kitern.
KMTV Spot-Tipp: Direkt an der Wasserkante der Flussmündung befindet sich ein kleines Restaurant. Die Kokosnüsse zum Trinken sind dort hervorragend und super erfrischend.
Alternativen zum Kitesurfen in Tatajuba
Viele Alternativen zum Kitesurfen bedarf es in Tatajuba nicht. Weht der Wind in der besten Reisezeit doch jeden Tag. Dennoch gibt es in der Kiteworldwide Pousada und in der näheren Umgebung ein paar nette Abwechslungen. Unser Tipp: Startet den Tag bereits vor dem Frühstück mit einer Stunde Yoga. Nach dem Frühstück genießt ihr die Ruhe am wunderschönen Pool. Schwimmt ein paar Runden und relaxt in der Sonne, bevor es zum Kitesurfen an den Spot geht.
Einmal in der Woche organisiert Kiteworldwide einen Ausflug nach Jericoacoara. Dort könnt ihr die ehemalige Hippie Stadt anschauen, den Sonnenuntergang von der berühmten Düne aus genießen und euch danach in das verrückte Partyleben von Jeri mit bunten Lichtern, Meerjungfrauen in Aquarien und wilden Feuerspuckern stürzen.
Obwohl das Nightlife in Tatajuba natürlich keinen Vergleichen mit der Partyhochburg Jericoacoara standhalten kann, gibt es dennoch regelmäßig ein paar Moonlight Partys mit großem Lagerfeuer an der Lagune und auch in den Restaurants Sunset Beach und Zona do Vento, direkt am Kitespot, lassen sich ein paar schöne Abende mit leckeren Caipirinhas verbringen.
Wer noch außerhalb vom Kiten etwas Action sucht, sollte auf dem Weg zur Lagoa Grande die riesige Wasserrutsche vom Gipfel der gigantischen Sanddüne testen. Spaß und Nervenkitzel ist garantiert. Außerdem unterstützt ihr mit eurer Rutschpartie die Locals vor Ort.
Wissenswertes für Kitereisen nach Brasilien
Wir haben am Ende noch ein paar nützliche Tipps für euren Kiteurlaub mit Kiteworldwide in Brasilien. Bargeld ist in Brasilien generell ein Problem. Viele Automaten funktionieren nicht oder Kreditkarten können in vielen Geschäften nicht angenommen werden. Daher holt euch bereits am Flughafen in Fortaleza eine ausreichende Menge Bargeld vom Automaten (ATM) ab, bevor es in Richtung Tatajuba geht. Die Geldautomaten befinden sich in der Ankunftshalle des Flughafens im ersten Obergeschoss. Denkt an euren PIN und erkundigt euch nach den Gebühren bei eurer Bank. Für Fremdwährung bekommt ihr in Brasilien in der Regel einen eher schlechteren Kurs.
Ein Visum benötigt ihr als normaler Tourist für Kitereisen nach Brasilien nicht. Wer sich dennoch in das Land unsterblich verliebt, sollte beachten, dass er nach spätestens 90 Tagen wieder ausreisen muss. Auch mit der ärztlichen Versorgung ist es in Tatajuba ein wenig schwieriger als in Deutschland. Daher ist eine gut sortierte Reiseapotheke im Koffer kein verschwendeter Platz.
Unser Kitereisen Fazit
PROS
- Windgarantie, unberührte Natur, Kiteworldwide Community, tolle Unterkunft
KONTRAS
- lange Anreise, wenig Alternativen zum Kitesurfen
Windsicherheit
Kitespots
Sehenswert
Preis / Leistung
ZUSAMMENFASSUNG
Ohne Frage, Brasilien gehört zu den Top Destinationen zum Kitesurfen und Kitereisen. Die enorme Windwahrscheinlichkeit im Nordosten sucht weltweit ihres Gleichen. Wer in seinem Kiteurlaub jeden Tag mehrmals aufs Wasser möchte, ist in Brasilien genau richtig. Die konstanten Bedingungen an den Kitespots sind ideale Voraussetzungen, um seine Skills zu verbessern und neue Tricks zu erlernen. Und obwohl Brasilien als Reiseziel zum Kitesurfen so beliebt ist, gibt es in dem riesigen Land immer noch Regionen, die vom Ansturm auf die Kitespots weitestgehend verschont geblieben sind.
Kitewordwide zeigt dies beeindruckend mit ihrer Destination Tatajuba. Viel Platz, eine professionelle Kitestation und eine tolle Spotvielfalt sorgen für ein optimales Surferlebnis. Gleiches gilt für die Kiteworldwide Pousada. Auch hier setzt Kiteworldwide nicht auf „Standard“, sondern bietet seinen Gästen mit Baumhäusern und Beach Bungalows etwas ganz Außergewöhnliches an. Dabei legen die Hamburger großen Wert auf Qualität. Egal ob es ums Essen geht, die Kiteschulungen oder den Service in den Unterkünften.
Kitesurfer an einem Ort zusammenzubringen, um Kitereisen in der Gemeinschaft zu erleben, sind bei Kiteworldwide keine leeren Worten. Wir sind überzeugt von dieser Idee und haben unseren Aufenthalt vollends genossen, Wohlfühlatmosphäre eingeschlossen. Wir kommen gerne wieder und können Euch Tatajuba mit Kiteworldwide nur wärmstens ans Herz legen.